Die Staufer
Die Tochter des Normannenkönigs Roger II., Konstanze, war
mit Heinrich VI. von Hohenstaufen verheiratet. Mit seiner
Krönung zum König von Sizilien 1194 begann die Herrschaft
der Staufer auf der Insel. Der früh verwaiste Sohn des Paares,
Friedrich II., wuchs in Palermo auf. Nach seiner Kaiserkrönung
in Rom 1220 kehrte er nach Sizilien zurück und traf harte
Maßnahmen gegen die rebellierenden sizilianischen Barone.
Er schuf auf der Insel einen auf normannischen Grundlagen
basierenden zentralistischen Staat. Die straff organisierte
Verwaltung ermöglichte Friedrich II. eine 8 starke Kontrolle
und hohe Besteuerung des Landes. In den Konstitutionen von
Melfi (1231) wurden die neuen Staatsprinzipien festgelegt.
Im Vergleich zu den normannischen Vorgängern gab es einige
Einschränkungen gegenüber Nichtchristen: Juden mussten sich
durch eine bestimmte Kleidung kenntlich machen, und mehrere
Tausend Muslime wurden nach Lucera in Apulien umgesiedelt.
Zahlreiche Wirtschaftszweige wurden mit außergewöhnlich
hohen Steuern belegt.
Das architektonische Erbe Friedrichs II. bilden auf Sizilien
die von französischen Baumeistern nach arabischen Vorbildern
errichteten Festungsbauten, wie z.B. das Castello Maniace
in Syrakus. Friedrich, der mehrere Sprachen sprach und über
eine umfassende Bildung verfügte, umgab sich mit zahlreichen,
vor allem arabischen Gelehrten und förderte philosophische,
mathematische und naturwissenschaftliche Studien. An seinem
Hof in Palermo gründete er die Sizilianische Dichterschule,
deren Mitglieder er selbst, seine Söhne und Hofbeamte waren.
Die Herrschaft der Staufer endete 1268 mit dem Tod des Prinzen
Konradin, einem Enkel Friedrichs II. Die nachfolgende kurze
Regierungszeit der vom Papst unterstützten Anjou fand mit
einem Aufstand der Sizilianer, der so genannten Sizilianischen
Vesper, ein schnelles Ende.
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