Die Habsburger
Im Jahr 1516 fiel Sizilien an Karl V. und wurde zum Bestandteil
der habsburgischen Monarchie. Der König und seine Nachfolger
interessierten sich wenig für Sizilien, und die spanische
Politik war darauf ausgerichtet, den Reichtum der Insel
auszubeuten.
Der sizilianische Adel strebte nach noch größeren Privilegien
und verschloss sich gegenüber allen Reformen. Sein Desinteresse
am Schicksal Siziliens führte allmählich zum Niedergang
der Landwirtschaft und zur Verarmung der Bevölkerung. Hinzu
kamen zahlreiche gesellschaftliche und politische Probleme
sowie Naturkatastrophen - Brigantentum, Seuchen, Ätnaausbrüche
und Erdbeben.
Die wenigen Unabhängigkeitsbewegungen der Sizilianer (1647
und 1674-78) wurden unterdrückt.
Künstlerisch war das 17. Jahrhundert eine Blütezeit des
sizilianischen Barock. Der Einfluss der spanischen Kunst
war gering, denn die Künstler blickten in erster Linie nach
Rom, dem Zentrum des Barock. Die religiösen Orden förderten
den Bau zahlreicher Kirchen und Oratorien, die Aristokratie
ließ Stadtpaläste und Landvillen errichten. Von fundamentaler
Bedeutung für die sizilianische Malerei des 17. Jahrhunderts
war der Aufenthalt Caravaggios auf der Insel und sein künstlerisches
Erbe.
Innerhalb von 100 Jahren entstanden mehr als 100 neue Städte,
gebaut nach mathematischen Prinzipien und einem rechtwinkligen
Raster, mit repräsentativen Zentren. Gegründet wurden sie
von reichen 9 Landbesitzern, die sich auf diese Weise einen
Adelstitel und einen Sitz im sizilianischen Parlament erkauften.
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