Sizilien! Von Odysseus bis Garibaldi

Vor- und Frühgeschichte  
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Die Normannen
Die Staufer
Die Aragonesen
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Die Bourbonen


Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn
25. Januar - 25. Mai 2008

 

Die Normannen

Die Normannen begannen mit der Eroberung Siziliens im Jahr 1060.

Im Auftrag des Papstes sollten sie gegen die arabischen Herrscher vorgehen und helfen, die Oberhoheit der römischen Kirche zu etablieren. Die neuen Eroberer Siziliens verfolgten jedoch eine kluge Politik der Toleranz gegenüber der religiösen und ethnischen Vielfalt. Die Grundsätze dieser Politik wurden von Roger II. In seinem Gesetzgebungswerk, den so genannten Assisen von Ariano, niedergelegt.

Die normannischen Könige übten eine starke Zentralherrschaft aus und bedienten sich des byzantinischen Hofzeremoniells, um ihre weltliche und sakrale Macht zu betonen. Sie waren Förderer und Stifter sowohl der lateinischen als auch der griechisch-orthodoxen Kirche. Die Sprachen des normannischen Hofes in Palermo waren Französisch, Latein, Griechisch, Arabisch und Hebräisch.

Französische, arabische und byzantinische Beamte gehörten zur Curia regis, dem wichtigsten Regierungsorgan. Die arabische Kultur zog am Hof der Normannen in Palermo ein, und auch die arabische Finanzverwaltung, der Diwan, wurde übernommen. Am kosmopolitischen Hof von Roger II. verkehrten die bekanntesten Gelehrten, hauptsächlich Araber und Griechen.

Die im mittelalterlichen Europa einzigartige kulturell-politische Synthese der Normannenzeit fand ihren Ausdruck in den Kunstwerken. Arabische und französische Baumeister schufen großartige Kathedralen wie Monreale und Cefalù, deren Innenräume von byzantinischen Mosaizisten geschmückt wurden. Der Einfluss der arabischen Handwerker, der der normannischen Kunst ihr unverwechselbares Aussehen gab, ist auch in profanen Bauten Wie z.B. den Palästen La Zisa und La Cuba in Palermo spürbar.

 

  Text: Bundeskunsthalle

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