Blick in die Renchtalbäder
Hinter Löcherberg beginnt die Welt der Renchtalbäder.
Es ist erfreulich, dass die Badeorte ihren Charakter als Schwarzwalddörfer
bewahrt haben. Die meisten Gasthöfe und Fremdenhäuser
sind im Stil der Schwarzwaldhäuser erbaut; die großen
Kurhäuser fügen sich in den Rahmen der Berglandschaft
ein.
In Peterstal trinkt man Freyersbacher Sprudel frisch von der
Quelle. Man verweilt im schönen Kurhaus „Bad Freyersbach".
Man trinkt im „Kurhaus Peterstal" von der „Nobertsquelle",
von der „Salzquelle", von der berühmten „Sophienquelle",
dem reichhaltigsten Lithion.-Eisen-Säuerling Deutschlands.
Wir hören, dass die Bischöfe von Straßburg und
die Herzöge von Württemberg dieses Bad einst schätzten
und förderten; dass es als „welsches Bad", wo
man sehr üppig lebte, einst verrufen war. Heute ist es eine
ideale Stätte der Erquickung.
Griesbach ist stiller als Peterstal. Es liegt zu Füßen
des Kniebis, im obersten Talgrund der Rench. Große Sägewerke
am Dorfeingang. Blitzblank der kleine Bahnhof, die Endstation
der Linie Appenweier—Griesbach. Die seit über 300
Jahren bekannten Griesbacher Stahlquellen zählen zu den
stärksten, kohlensäurehaltigsten Deutschlands. Die
Kurkapelle spielt. Vor dem Kurhaus promenieren und plaudern die
Gäste. Wir steigen hinunter zu den Brunnen. Kosten von der „Karlsquelle",
der „Josefsquelle", der „Antoniusquelle".
Wir treten in das Zimmer im „Roten Bau", in welchem
Großherzog Karl am 22. August 1822 die badische Verfassung
unterzeichnete.
Wilhelm von Schauenburg benützte schon 1569 die heilkräftigen
Wasser. Trotz schlechter Wegverhältnisse fanden frühzeitig
Fürstlichkeiten den Weg nach Griesbach. 1712 kauften die
Mönche des Klosters Schuttern das Bad, das in Zerfall geraten
war.
Es war ihnen ein geschätzter Sommeraufenthalt.
1871 weilte Kaiser Alexander von Rußland als Kurgast in
Griesbach, das bis 1863 Döttelbach geheißen hatte.
Mitten im Schwarzwald weilt man. Der Kniebis lockt, Nippoldsau
und Antogast.
Überall sprudeln heilkräftige Quellen aus dem Schoße
der Erde. Voller Heilkraft sind die ozonreichen Wälder,
voll erquickender Frische die Bergluft.