Ortenau


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Emil Baader: Stadt- und Dorfschaften in der Ortenau
 

Zu Gaisbach im „Silbernen Stern"

Über Zusenhofen, das man ob seiner prachtvollen Dorflinde und ob seiner klassisch-schönen, modernen Dorfkirche lieb haben muss, bin ich nach Gaisbach gekommen, in das alte Weinnest zu Füßen der Schauenburg. Wie in Renchen ist man hier Christoph von Grimmelshausen nahe. Im Dienst der Herren von Schauenburg stand der Dichter viele Jahre; ihr Schaffner ist er gewesen. Mit dem Schwarzwald und dem Schwarzwaldvolk war er hier vertraut geworden; in den Modebädern Peterstal und Griesbach konnte er das vornehme Badeleben beobachten. Sein kleines Haus auf dem „Spittel" war für die kinderreiche Familie bald zu klein geworden; er erhielt die „Schaffney" als Wohnsitz zugewiesen. Im ersten Stock dieses Hauses hatte er eine Schankwirtschaft eingerichtet. Im zweiten tat er seinen Dienst und dichtete. Nachdem Grimmelshausen kurze Zeit im Dienst des Straßburger Arztes Dr. Küffer auf der Ullenburg bei Ulm gewohnt hatte, kehrte er wieder nach Gaisbach zurück. Er betrieb nun die Weinwirtschaft zum „Silbernen Stern" und — dichtete. Und dieser silberne Stern besteht heute noch. Eine Gedenktafel, die Berta von Schauenburg, die heutige Schlossherrin von Gaisbach, an dem Grimmelshausenschen Dorfwirtshaus anbringen ließ, hält die Erinnerung an den Simplizissimusdichter wach. Gaisbach ist Grimmelshausenland.

Im Gaisbacher Schloß, das hinter efeuumsponnenen Mauern in blühenden Gärten liegt, darf man die Bilder berühmter Schauenburger sehen: General Hannibal von Schauenburg, den Verteidiger von Breisach, Oberst Reinhard von Schauenburg, den Verteidiger von Offenburg während des Dreißigjährigen Krieges.

     

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