Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg

Stadtapotheke in Überlingen, Franziskanerstraße 7
(Bodenseekreis) - 2004

Stadtapotheke in Überlingen, Franziskanerstraße

An einer der wichtigen Straßenachsen im mittelalterlichen Überlingen gelegen, ist die als "Obere Apotheke" bezeichnete heutige Stadtapotheke bereits um 1530 verzeichnet. Das Haus überrascht durch seinen fast vollständig erhaltenen Ausbau der Repräsentations und Wohnräume mit Stuckdecken, Türen und Beschlägen, Täfer, Kachelofen und den originalen Dielenböden. Schöne figürliche Wandmalereien, ein zweigeschossiges Barocktreppenhaus und historistisch schmuckverglaste Wohnungsabschlüsse aus dem 19. Jahrhundert ergänzen die weit gehend original erhaltene Innenausstattung.

Schon die früheren Hausherren haben offensichtlich die früheren Ausstattungen weitgehend übernommen, weiter verwendet und im jeweiligen Zeitgeschmack durchweg qualitätvoll ergänzt und erweitert. Diese Tradition setzt der heutige Eigentümer, Apotheker Josef Fuchs, bewusst fort. Unter der Leitung des Architekten Veit Caduff und in Zusammenarbeit mit mehreren Restauratoren und Bauforschern hat er mit großem Engagement das nach dem Kauf 1994 in großen Teilen nicht mehr bewohnbare Haus wiederhergestellt. Seit 1998 wohnt Josef Fuchs im 1. Obergeschoss. Dabei behielt er die Großzügigkeit und die Anordnung der Raumfluchten bei.

Die Reste früherer Ausstattungen vom Mittelalter bis ins 19. und 20. Jahrhundert wurden in mehreren Phasen bis 2003 aufwändig restauriert und wieder hergestellt. Im Hof des Hauses hat Josef Fuchs einen Garten angelegt, der sich an historischen Vorbildern orientiert und der von der erneuerten Gartenmauer begrenzt wird. Das Erdgeschoss nutzt Josef Fuchs weiterhin als Apotheke, was die Jury als besonders beispielhaft herausstellte.

Stadtapotheke in Überlingen, Franziskanerstraße, Geölbemalerei

Barocke Maleien in den Gewölben (links) und Gefachen (rechts)

Bildrechte: Schwäbischer Heimatbund (Foto Siegfried J. Gragnato / SHB)

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