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"Hohes Haus" Unterlimpurger Str. 81 in Schwäbisch Hall - 2005

"Hohes Haus" Unterlimpurger Str. 81 in Schwäbisch Hall"Hohes Haus" Unterlimpurger Str. 81 in Schwäbisch Hall, BohlenstubeDas so genannte "Hohe Haus", ein dreigeschossiger turmähnlicher Bau auf fast quadratischem Grundriss, steht am südlichen Rand der Unterlimpurger Vorstadt von Schwäbisch Hall. Der Wohnturm aus dem Spätmittelalter wurde über die Bestimmung der Jahresringe des Bauholzes (Dendrochonologie) auf das Jahr 1396 datiert, spätere Veränderungen im Innern stammen vor allem aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.

Seit 1602 lässt sich die Geschichte seiner Besitzer nachvollziehen. Im Jahr 2001 erwarben Albrecht und Inge Bedal das seit 1998 leer stehende und heruntergekommene Gebäude und bewohnen das viergeschossige Baudenkmal seit 2004.

Am steilen Ufer des Kocher gelegen, ist der auch als Wohnturm bezeichnete Bau mit seinem Schopfwalmdach eines der ganz seltenen Beispiele einer spätmittelalterliche Dachform mit einem doppelt stehenden Dachstuhl mit angeblatteten Steigbändern. Die weit auskragenden Fachwerkgeschosse zeigen heute wieder ihr ursprüngliches Erscheinungsbild. Dazu wurden die Fensteröffnungen der Bohlenstube auf die ursprüngliche Größe verkleinert. Denkmalpflegerisches Ziel war es, die Vorzüge und Merkmale dieses einmaligen spätmittelalterlichen Baus wieder herauszuarbeiten. Dazu wurden die im Laufe des 19. Jahrhunderts hinzugefügten Änderungen und Anbauten entfernt, da sie keine hohe Qualität besaßen und schon halb verfallen waren.

Dank des in weiten Teilen noch original erhaltenen Fachwerkaufbaus konnte das äußere und innere Erscheinungsbild erneuert und das Gebäude wieder zu einem Einfamilienhaus nach dem mittelalterlichen Grundriss gestaltet werden. Bauliche Hinzufügungen heben sich deutlich als Elemente der Moderne vom historischen Bau ab. Die neuen Anbauten im 2. Obergeschoss anstelle der baufälligen Schuppen aus dem 19. Jahrhundert sind deshalb in einer leichten Stahl-Glas-Konstruktion ausgeführt.

Links: Bohlenstube mit gewölbter Decke im Obergeschoss des Hauses und spätgotisch geschnitztem Türbogen im Zugang zur Bohlenstube.

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