Die Besitzer des Schatzes
Auf etwa einem Drittel der Gefäße und Gebrauchsstücke des
Silberschatzes sind Eigennamen oder Abkürzungen für Besitzer
oder Vorbesitzer eingeritzt. Die meisten Stücke aber sind
nicht markiert, man vermutet, dass sie einer einzigen, namenlos
gebliebenen Person gehörten.
Einige Stücke wechselten offensichtlich den Besitzer, da
auf ihnen mehrere Namen - aber nicht unbedingt auch der
Name des jeweilig letzten Besitzers - in unterschiedlicher
Schrift zu finden sind. Ein gewisser Marcellianus wird auf
13 Objekten genannt, während andere Namen höchstens auf
zwei oder drei Stücken vorkommen. Obwohl nun aber auf kostbaren
Platten ein Name nur einmal vorkommt, muss man doch annehmen,
dass der Besitzer mehr besessen und vergraben hat als nur
diese eine Platte.
Die Vermutungen gehen nun dahin, dass einer einzigen Person
sowohl die nicht markierten Objekte als auch die Objekte
mit einem anderen Namen als dem des Marcellinus gehörten.
Die Namen der Vorbesitzer hätten dann gar keine Rolle gespielt,
weil ohnehin klar war, wem welches Stück gehörte. Denkbar
ist dem zu folge auch, dass Marcellianus und der Unbekannte
gemeinsam die Stücke dem Boden anvertrauten. Möglicherweise
kennzeichnen die Namen auch die Rückzahlung von Schulden
oder die Herkunft von Geschenken oder Vermächtnissen.