Neuerwerbung 2012:
Das Prunkbesteck der Kurfürstin
Aus der Manufaktur Solingen stammt ein Prunkbesteck mit
den Initialen der Kurfürstin Elisabeth Auguste (1721
bis 1794) und der eingravierten Jahreszahl 1747.
Beschreibung: Die Griffe aus grün gefärbtem
und poliertem Hirschhorn sind belegt mit glatten, nietartigen
Silberbuckeln. Zwischen diesen sind feine silberne Ranken-
und Ringmotive eingefügt. Messerklinge und Gabelzinken
sind aus Eisen; beide tragen in sehr feinen, vergoldeten Ätzungen
und Gravuren das Monogramm der Kurfürstin Elisabeth
Auguste „EA“ mit dem Kurhut darüber. Unterhalb
des Monogramms ist eine Seite der Messerklinge mit „1747“ datiert.
Die andere Klingenseite trägt unter dem Kurhut das
kurfürstliche Wappen mit einer prunkvollen Ordenskette.
Das Messer hat eine Länge von 22 cm, die Gabel von 18 cm.
Kunsthistorische Bedeutung: Das fein gearbeitete Prunkbesteck
stammt aus dem persönlichen Besitz der Kurfürstin
und stellt eine Sensation dar, da bisher nur ein Satz
von zwölf Messern und dazugehörigen Gabeln
mit den Initialen ihres Gatten Kurfürst Carl Theodor
(1724-1799) bekannt war, der sich heute in der Silberkammer
der Münchner Residenz befinden. Die Zahl 1747 verweist
auf ein Jahr, in dem der Kurfürst erstmals Solingen
besuchte. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Huldigungsgeschenk
der Solinger Kunstschmiede an das Kurfürstenpaar.
Im Deutschen Klingenmuseum Solingen befindet sich eine
einzelne kleine Konfektgabel mit dem Monogramm „EA“.
Sie stimmt in der Gestaltung mit dem Prunkbesteck überein;
wahrscheinlich entstand sie im gleichen Zusammenhang.
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