Mannheimer Stadtgeschichte


Mannheim, Stadtmodell, um 1750

V.
Erst Johann Wilhelms Bruder Carl Philipp residierte mit seinem Regierungsantritt 1716 wieder in den angestammten kurpfälzischen Landen. Da aber die Gegensätze zwischen den reformierten Heidelbergern und dem katholischen Fürstenhaus damit brennend wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Carl Philipp wieder von Heidelberg abwandte.

 


Der Streit um die Heiliggeistkirche dürfte jedenfalls nur der (willkommene) Anlass, nicht der Grund für den Wegzug des Hofs nach Mannheim gewesen sein. Der Entschluss zu dieser Verlegung der Residenz traf übrigens die Heidelberger nicht so sehr wie die Düsseldorfer, die immer noch auf eine Rückkehr des Hofes in ihre Stadt hofften. Karl Philipp jedenfalls machte Nägel mit Köpfen und bezog während des Winters ein Haus am Mannheimer Marktplatz, während er sich mit dem Hof im Sommer in Schwetzingen aufhielt. Nachdem sich Kurfürst Karl Philipp im April 1720 zum Umzug entschlossen hatte, wurde am 2. Juli desselben Jahres der Grundstein zum Schlossbau in Mannheim gelegt.   In den folgenden Jahres entstand eine zur Stadt hin gewandte Schlossanlage mit 440 m Frontbreite und einer Tiefe von 200 m (die heute abgebrochenen Schlosswachhäuschen mit eingerechnet). 7 Straßen der Stadt führten auf das Schloss zu und machten den Bau des Fürsten im Stadtbild präsent.
Carl Philipp zauderte nicht lange und bezog während der Wintermonate das später so genannte Palais Hillesheim am Marktplatz, das J.J. Rischer unmittelbar zuvor erbaut hatte, während sich der Hof im Sommer in Schwetzingen aufhielt. Die Frage ist, ob dieses großzügige Haus zufällig leerstand, oder ob sich der Fürst hier schon eine Bleibe abseits des rebellischen Heidelberg gesichert hatte.

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