Der
Streit um die Heiliggeistkirche dürfte jedenfalls nur der (willkommene)
Anlass, nicht der Grund für den Wegzug des Hofs nach Mannheim gewesen
sein. Der Entschluss zu dieser Verlegung der Residenz traf übrigens
die Heidelberger nicht so sehr wie die Düsseldorfer, die immer noch
auf eine Rückkehr des Hofes in ihre Stadt hofften. Karl Philipp
jedenfalls machte Nägel mit Köpfen und bezog während des Winters
ein Haus am Mannheimer Marktplatz, während er sich mit dem Hof im
Sommer in Schwetzingen aufhielt. Nachdem sich Kurfürst Karl Philipp
im April 1720 zum Umzug entschlossen hatte, wurde am 2. Juli desselben
Jahres der Grundstein zum Schlossbau in Mannheim gelegt. |
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In
den folgenden Jahres entstand eine zur Stadt hin gewandte Schlossanlage
mit 440 m Frontbreite und einer Tiefe von 200 m (die heute abgebrochenen
Schlosswachhäuschen mit eingerechnet). 7 Straßen der Stadt führten
auf das Schloss zu und machten den Bau des Fürsten im Stadtbild
präsent.
Carl Philipp zauderte nicht lange und bezog während der Wintermonate
das später so genannte Palais Hillesheim am Marktplatz, das J.J.
Rischer unmittelbar zuvor erbaut hatte, während sich der Hof im
Sommer in Schwetzingen aufhielt. Die Frage ist, ob dieses großzügige
Haus zufällig leerstand, oder ob sich der Fürst hier schon eine
Bleibe abseits des rebellischen Heidelberg gesichert hatte. |