Aufstand
in Wien
In
den Residenzstädten Deutschlands, vor allem aber in
den beiden Hauptstädten Wien und Berlin versammelten
sich das Volk zu Demonstrationen und Protestkundgebungen
und forderten liberale Freiheiten: Presse- und Versammlungsfreiheit,
Volksbewaffnung, Schwurgerichte, Verantwortlichkeit der
Minister gegenüber einem Parlament, liberale Verfassungen
überhaupt und ein gesamtdeutsches Parlament ("Märzforderungen").
Symbole der Unterdrückung, wie Polizeiwachen oder Gefängnisse,
wurden gestürmt, das eingesetzte Militär antwortete
mit Gegengewalt. Die Fürsten der Klein- und Mittelstaaten
wichen zunächst zurück, erkannten die "Märzforderungen"
an und beriefen liberale "Märzminister". Auch in Württemberg
entstand so das erste parlamentarische Ministerium. In einer
Reihe von deutschen Staaten wurden in kurzer Zeit liberale
Verfassungen eingeführt.
Auch
in den Großstädten Wien und Berlin wurden liberale
Forderungen erhoben. Der Wiener Staatsrat unter der Leitung
des Fürsten Metternich verweigerte liberale Konzessionen,
worauf es zu Demonstrationen und am 13. März zu Straßenkämpfen
kam. Noch am selben Abend mußte Metternich, der zur
Symbolfigur für die Reaktion geworden war, Österreich
verlassen, der Kaiser gestand wichtige Rechte zu.
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