Die alliierten
Planungen in Bezug auf das besiegte Deutschland waren gekennzeichnet
von dem Bestreben, durch Ausrottung des nationalsozialistischen
Gedankenguts, Zerschlagung des deutschen Kriegspotenzials und
staatliche Aufspaltung des Landes den küntigen Frieden sicherer
zu machen. Unter dem Eindruck des Kalten Krieges verließen die
Alliierten sehr bald diese usprüngliche Planung und bauten in
ihren Besatzungszonen ein ihren Vorstellungen entsprechendes politisches
System auf.
Während im Westen
mit der Zulassung pluralistischer Parteien und der Abhaltung von
Wahlen auf Gemeinde-, Landkreis und Länderebene eine neue demokratische
Ordnung von der Basis aus aufgebaut wurde, führte die SED in der
sowjetischen Besatzungszone mit der Bildung des Antifaschistischen
Blocks, mit Bodenreform und Verstaatlichung der Industrie ein
sozialistisches System nach sowjetischem Vorbild ein.
Versuche, zu
einer Einigung zu kommen und die staatliche Teilung Deutschlands
zu verhindern, scheiterten. Mit der Gewissheit, dass nur eine
stabile politische Ordnung in den Westzonen die Sicherheit Europas
garantieren könne, betrieben die USA und Großbritannien die Gründung
der Bundesrepublik, die von den Ministerpräsidenten der westdeutschen
Länder jedoch nur als Provisorium konzipiert wurde.
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