Unter dem Einfluss
Napoleons änderte sich die politische Landkarte Deutschlands grundlegend.
In einer politischen Flurbereinigung wurde aus dem Flickenteppich
des Alten Reiches ein System von arrondierten Flächenstaaten,
die ihre Existenz Napoleon verdankten und daher der französischen
Politik folgten. Preußen und Österreich waren aus dem Reich hinausgedrängt.
Die militärische
Katastrophe einerseits, die Unmöglichkeit, die modernen Staaten
nach den Grundsätzen des 18. Jahrhunderts zu regieren andererseits
zwangen Preußen und die süddeutschen Staaten zu grundsätzlichen
Reformen in Staat und Gesellschaft.
Mit dem gescheiterten
Russlandfeldzug 1812 begann Napoleons Stern schnell zu sinken,
in den Befreiungskriegen gegen die französische Herrschaft entstand
das deutsche Nationalgefühl, das eine Wiedererrichtung eine deutschen
Staates, allerdings unter nationalen und liberalen Gesichtspunkten
forderte. In der Völkerschlacht bei Leipzig erwachte dieses Nationalgefühl
und verschaffte sich in den folgenden Jahren in Demonstrationen
Gehör.
Auf dem Wiener
Kongress 1815 wurde allerdings kein liberaler Nationalstaat geschaffen,
sondern das System der Kleinstaaterei mit einer restaurativen
und reaktionären Politik zementiert. Führender Kopf war der spätere
österreichische Staatskanzler Metternich. Im Wartburgfest formulierte
sich noch einmal der Widerstand gegen die Restaurationspolitik,
bis 1820 die Demagogenverfolgung einsetzte.
Während der
folgenden Jahre standen Liberalismus und reaktionäre Politik in
ständigem Widerstreit, bis sich schließlich sowohl die inneren
Schwierigkeiten als auch die sozialen Probleme in der Revolution
von 1848/49 entluden.
|