Seit dem 7. Juli sind im Musée du Louvre nach umfangreicher
Sanierung die der Kunst der klassischen und hellenistischen
Griechenland (450-430 v. Chr.) gewidmeten Räume wieder
für die Öffentlichkeit geöffnet. Dieses
Ensemble von Räumen in der südwestlichen Ecke
des Cour Carrée wird aus zwei Galerien gebildet,
die zu den alten königlichen Appartements gehörten
und ihre Fortsetzung in dem berühmten Saal der Karyatiden
finden. Mit ihnen wird gleichzeitig die chronologische
Aufstellung der griechischen Kunst der Antike fortgesetzt.
Die erste, nördliche, Galerie (Räume
7-12) gehört
zum ab 1556 errichteten Renaissanceflügel des Louvre.
Deren Wiedereinrichtung bietet eine wahrhaftige Reise in
die griechische Welt, von der Zeit des Parthenon bis zur
Eroberung Griechenlands durch Rom. Jeder Saal enthält
wesentliche Zeugnisse einer bestimmten Region der griechischen
Welt in verschiedenen Techniken und Materialien (Vasen,
Schmuck, Skulpturen, Architekturstücke). Die Besucher
entdecken die Kunst in Athen und in Zentralgriechenland,
in den Griechenstädten Süditaliens, Makedoniens
und Nordgriechenlands ebenso wie in Kleinasien und im ganzen,
dem hellenistischen Einfluss unterworfenen Vorderen Orient,
wie etwa in Ägypten und in der heute libyschen Cyrenaika.
Die zweite Galerie, im Süden (Zimmer 13-16), parallel
zur ersten, aber jünger, wurde zwischen 1811 und 1815
erbaut: Alte Innenhöfe wurden hier in ein Antikenmuseum
umgewandelt, um vor allem die Sammlung Borghese aufzunehmen.
Die Neueinrichtung versammelt hier römische Kopien
verschollener Meisterwerke der klassischen griechischen
Skulptur entlang eines thematischen Pfads der Götter
und Helden der Mythologie, um im Saal der Venus von Milo
zu münden. Diese nimmt damit wieder den Platz ein,
den sie zwischen 1824 und 1848 hatte. In den Nischen der
ursprünglichen Architektur wird die Geschichte ihrer
Entdeckung und ihre Ikonographie in der hellenistischen
Zeit dargestellt. Der Weg setzt sich dann im überarbeiteten
Raum der Karyatiden fort, wo die hellenistischen Kopien
der griechischen Skulptur aufgestellt sind.
Diese Neuaufstellung betont einerseits die Räume,
die zu den ältesten im Museum gehören, und rückt
anderserseits die Werke ins Licht der Öffentlichkeit,
die angesichts der Berühmtheit der Venus von Milo
leicht in Hintertreffen geraten.
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