Projekt kulturer.be
21.10.25
(gla_ka) Das Generallandesarchiv Karlsruhe lädt am Dienstag, den 28. Oktober 2025, um 18 Uhr zu einer packenden Lesung über den Mut zum Widerstand und die Macht der Verschwiegenheit ein. In dem südfranzösischen Städtchen Dieulefit finden zu Beginn der 1940er Jahre jüdische Kinder im Internat Beauvallon Zuflucht vor Verfolgung, Deportation und Tod. Die Kinder überstehen den Terror versteckt in dem Internat Beauvallon und überleben wie weitere rund 1.500 Flüchtlinge. Möglich gemacht hat dieses „Wunder von Dieulefit“ eine Mauer des Schweigens, die die etwa 3.000 Einwohner gezogen haben und die keine Denunziation zuließ.
Dieulefit, 1965: Die Radiomoderatorin Agnes reist in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Flüchtlinge Schutz fanden. Darunter viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von den mutigen Dorfbewohnern versteckt wurden. Agnes’ Recherche wird zu einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit, die sie mit der Macht des Schweigens konfrontiert.
„Die wichtigste Waffe der Bewohnerinnen von Dieulefit bestand in ihrem Schweigen, im Ausbleiben jeglicher Denunziation. Das ist das eigentliche Wunder von Dieulefit. Die überwiegend protestantisch ausgerichtete Gemeinde sah sich aufgrund ihrer historischen Erfahrung von Verfolgung jenen Flüchtlingen verpflichtet. 1965 muss die engagierte Radioreporterin Agnes noch gegen Vorurteile kämpfen“, sagt Bettina Storks. Historische Romane sind eine Form der Annäherung an Geschichte, die Empathie weckt. 85 Jahre nach der Deportation von rund 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saargebiet nach Gurs lädt das Generallandesarchiv zu dieser Annäherung ein. Die Geschichte der Kinder von Beauvallon ist nicht spezifisch die der Kinder von Gurs, aber es ist doch eine vergleichbare Geschichte, denn auch für die Deportierten des Jahres 1940 und deren Kinder gab es neben den Orten der Verfolgung auch Orte der Rettung, geschaffen durch den Mut von Hilfsorganisationen und Einzelner.
Die Autorin Dr. Bettina Storcks. Foto: Alexandra Stehle
Dr. Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutschfranzösische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.
Die Lesung veranstaltet das Generallandesarchiv in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. Mittelbaden und dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis e.V. Karlsruhe.
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