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25.7.23

Kloster Schussenried | Kloster Heiligkreuztal

Schutzheiliger mit legendärer Geschichte: Gedenktag des Christophorus

(ssg) ​Hinter der mächtigen Tür der Klosterkirche von Kloster Schussenried steht ein hölzerner Hüne, der ein kleines Kind auf seiner linken Schulter trägt: Von vielen Besucherinnen und Besuchern wird er gleich erkannt. Der heilige Christophorus zählt zu den bekanntesten Heiligen des Christentums. Für die Gläubigen ist er ein Helfer in vielen Nöten – darum ist er in zahlreichen Gotteshäusern zu finden. Eine besonders gelungene Darstellung ist in Kloster Heiligkreuztal zu finden. Das Fresko stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und wurde vermutlich vom bekannten „Meister von Meßkirch“ gemalt. Der 25. Juli ist der Gedenktag des Heiligen.

Fresken in der Klosterkirche Heiligkreuz. Foto: Anja Stangel/ssgFResko in der Klosterkirche Heiligkreuztal: Heiliger Christophorus. Foto: Anja Stangel/ssgRelief mit Darstellung des Heiligen Christophorus als Christusträger in der Klosterkirche Schussenried. Foto: Joachim Moll, ssgFresken in der Klosterkirche Heiligkreuz. Foto: Anja Stangel/ssg

Detail: Heiliger Christophorus. Foto: Anja Stangel/ssg

Relief mit Darstellung des Heiligen Christophorus als Christusträger in der Klosterkirche Schussenried. Foto: Joachim Moll, ssg

Heiliger mit vielen Aufgaben

Christophorus ist einer der vierzehn Nothelfer. Er erfüllt dabei gleich mehrere Aufgaben. So ist er der Schutzheilige der Reisenden und Fahrzeugführer – auch im Wasser und in der Luft. Daher sieht man die Medaille mit seinem Abbild häufig in Flugzeugen, Autos und Lastwagen. Außerdem soll der Heilige gegen Pest, Zahnschmerzen, Unwetter und Hagelstürme wirken sowie Rettung aus jeglicher Gefahr bringen. Zudem schrieb man Christophorus eine noch viel grundlegendere, bedeutendere Wirkung zu: Der Anblick seines Bildes bewahrte vor einem plötzlichen, unvorbereiteten Tod. Der Sterbende konnte noch einmal beichten und die Krankensalbung sowie die Kommunion empfangen. Aus diesem Grund ist Christophorus an vielen Kirchen zu sehen. Der Gedenktag des Heiligen ist der 25. Juli

Auf der Suche nach dem mächtigsten Herren

Die Ursprünge der Legende des Christophorus reichen zurück in die Antike. Der Überlieferung nach trieb er als Menschenfresser mit Hundekopf sein Unwesen. Nach seiner Taufe konnte er plötzlich sprechen und verkündete das Lob Gottes. Er ging auf Missionsreise, wirkte ein Wunder und starb schließlich als Märtyrer. Im Laufe der Spätantike veränderte sich die Überlieferungstradition und aus dem Untier wurde allmählich der Riese Christophorus und die noch heute bekannte Geschichte nahm Gestalt an: Christophorus will dem mächtigsten Herren dienen. Doch die Macht aller irdischen Herrscher ist begrenzt. Ein frommer Einsiedler rät ihm daher dazu, Gott zu dienen – denn dessen Macht sei grenzenlos. Doch wie? Als Riese sollte Christophorus seine Größe nutzen und Reisende über einen gefährlichen, tiefen Fluss tragen. Eines Tages bat das Jesuskind darum, den Strom zu überqueren. Christophorus trat seinen Dienst an. Doch auf seinen Schultern wurde das Kind immer schwerer und der Riese drohte zu ertrinken. Nach dieser Prüfung erkannte er am anderen Ufer Jesus als seinen Herren an. Sein Name spiegelt diese Geschichte wider: Er kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Christusträger“. Die Figur im Vorraum der Klosterkirche Schussenried zeigt den Riesen mit einem kleinen Kind auf der Schulter – und damit die gängigste Darstellung des Heiligen.

Ein kleines Kind und grosse Anstrengung

Die Klosterkirche St. Magnus in Schussenried zählt zu den größten erhaltenen spätromanischen Kirchen Oberschwabens. Im 18. Jahrhundert wurde sie wie das gesamte Kloster Schussenried im Stil des Barocks umgearbeitet. Der barocke Glanz sticht sofort beim Betreten des Kirchenschiffs ins Auge. Doch auch in der Vorhalle der Klosterkirche lohnt sich ein zweiter Blick: Denn dort findet sich eine bemerkenswerte Holzskulptur – sie zeigt einen Riesen, der in seiner rechten Hand einen Stab führt und mit seiner linken ein kleines Kind stützt, das er auf seiner Schulter trägt. Anstrengung und Mühe sind ihm ins Gesicht geschrieben. Der dort dargestellte Heilige zählt zu den bekanntesten Figuren des Christentums und wird von vielen Besucherinnen und Besuchern sofort erkannt. Die feingearbeitete hölzerne Figur des Hünen Christophorus mit Jesuskind stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts und wird dem berühmten Ulmer Bildhauer Michel Erhart zugeschrieben.

Fresken von Meisterhand

Kloster Heiligkreuztal zählt zu den am besten erhaltenen Klöstern der Zisterzienserinnen in Oberschwaben. Das farbenfrohe Chorfenster, die bewegende Christus-Johannes-Gruppe und die prachtvollen Altäre sind augenfällige Höhepunkte der Klosterkirche. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist zunächst unscheinbarer und schon etwas verblasst – und hat doch nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Im Chor der Klosterkirche finden sich zahlreiche Fresken, die dem „Meister von Meßkirch“ zugeschrieben werden, wie etwa Szenen aus dem Leben Jesu. Der namentlich nicht bekannte Künstler zählt zu den bedeutendsten Malern Süddeutschlands im 16. Jahrhundert. Eine dieser Wandmalereien zeigt den heiligen Christophorus, der heute noch zu den bekanntesten Figuren des Christentums zählt.

Kloster Heiligkreuztal
Ganzjährig Mo – So, Feiertag 9.00 bis 19.00 Uhr
Klosterkirche ganzjährig Mo – So, Feiertag 8.00 bis 17.00 Uhr

Museum in der Bruderkirche
1. April bis 31. Oktober: So, Feiertag 14.00 bis 17.00 Uhr

Kloster Eintritt frei
Museum in der Bruderkirche 1,00 €, Ermäßigte 0,50 €, Familien 2,50 €

Kloster Schussenried
Dienstag bis Freitag 10.00 – 13.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr

5,50 €, Ermäßigte 2,80 €, Familien 13,80 €
Gruppen ab 20 Personen pro Person 4,90 €

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