25.10.23

Schlösser und Gärten

Den Herbst entdecken: unvergleichlicher Blick vom Hohenneuffen auf die Weinberge

(ssg) Der Weinanbau prägt die Landschaft des heutigen Baden-Württembergs seit dem Mittelalter. Noch immer zieren Weinhänge vielerorts die Region. Besonders im Herbst zeigen sich die Blätter der Rebstöcke von ihrer schönsten Seite in kräftigen Rot- und Goldtönen. Traditionell beginnt im September die Weinlese – die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg begeben sich daher auf die Spurensuche der Weinkultur in den Monumenten: An den Hängen unterhalb der Festungsruine Hohenneuffen lebt die Tradition bis heute fort.

Blick vom Hohenneuffen in die umgebende Landshaft mit Weinbergen. Foto: Petra Schaffrod/ SSGHohenneuffen, im Hintergrund die Festunsruine Hohentwiel. Foto: AchimMende/SSGBlick vom Hohenneuffen in die umgebende Landshaft mit Weinbergen. Foto: Petra Schaffrod/ SSG

Hohenneuffen, im Hintergrund die Festunsruine Hohentwiel. Foto: AchimMende/SSG

Eine jahrhundertealte Tradition
Mitte September beginnt traditionell die Weinlese. Der Anbau des Rebensafts im heutigen Baden-Württemberg reicht weit zurück. Ob die antiken Römer den Wein schon rechts des Rheins kultivierten, ist allerdings unklar. Den Rebensaft genossen sie dort jedoch nachweislich: Das zeigen unterschiedliche Fundstücke, wie etwa Weinamphoren. Erst seit dem frühen Mittelalter gibt es sichere Belege, dass Wein im heutigen Baden-Württemberg angebaut wurde. Von da an machte der Weinanbau eine steile Karriere: In der Zeit von etwa 1300 bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Weinreben in Württemberg vielerorts angepflanzt – auch wenn die Voraussetzungen nicht ideal waren. Selbst Ackerflächen wurden in Rebland umgewandelt. Wein zählte über Jahrhunderte zu den wichtigsten Exportartikeln des Herzogtums Württemberg. Neckarwein aus Stuttgart wurde nach Oberschwaben, Bayern und Österreich, in die Schweiz und sogar bis nach Norddeutschland, in die Niederlande und nach England exportiert. Im Umfeld zahlreicher Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten lebt die Tradition des Weinanbaus bis heute fort, wie etwa in der Umgebung rund um die Festungsruine Hohenneuffen.

Eine wehrhafte Landesfestung
Schon von Weitem ist die einst wehrhafte Anlage mit ihren noch immer mächtigen Mauern gut zu erkennen. Die Festungsruine Hohenneuffen thront auf über 700 Metern am Rand der Schwäbischen Alb. Trotz aller Anstrengung lohnt es sich, die Höhenmeter zu bezwingen. Denn oben wartet ein unvergleichliches Panorama auf die Besucherinnen und Besucher: Von der Festung können die Gäste den Blick über die umliegende Kulturlandschaft schweifen lassen und dabei eines der Markenzeichen der Region am Fuß des Berges entdecken: die Reben des Neuffener Tälesweins. Die Blätter der Weinpflanzen präsentieren sich im Herbst in einem intensiven Gelb und einem kräftigen Rot. Bei klarem Wetter reicht der Blick vom Hohenneuffen sogar bis nach Stuttgart.

Ein geschichtsträchtiger Ort
Die Festungsruine bietet noch weit mehr als einen grandiosen Ausblick. Sie ist ein besonderer Ort der Landesgeschichte. Der Hohenneuffen war Schauplatz in der Reformation, im Dreißigjährigen Krieg und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die herausragende Bedeutung der Festung war Reinhold Maier klar. Der Regierungschef von Württemberg-Baden lud 1948 die Vertreter der beiden anderen Regierungen von Württemberg-Hohenzollern und von Baden auf den Hohenneuffen ein. Die „Dreiländerkonferenz“ bot den Anstoß zur jahrelangen Auseinandersetzung um die Neugliederung Baden-Württembergs.

Festungsruine Hohenneuffen
1. April bis 31. Oktober
Mo, Di 9.00 bis 17.00 Uhr
Mi – So, Feiertag 9.00 bis 19.00 Uhr

1. November bis 31. März
Mo – So, Feiertag 9.00 bis 17.00 Uhr

Der Eintritt zum Burghof ist frei.

Klassische Burgführung
1. April bis 31. Oktober
Mi – Fr 15.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 13.00 und 15.00 Uhr
Erwachsene 5,00 €, Ermäßigte 2,50 €, Familien 12,50 €

Kontakt
Festungsruine Hohenneuffen
72639 Neuffen
Telefon +49 (0) 7125.158 490 (Infozentrum Residenzschloss Urach)
info@festungsruine-hohenneuffen.de


im Detail:  
siehe auch:  

Startseite | Service | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2023
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr