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21.9.23

Kloster und Schloss Salem

Internationaler Tag der Flüsse: die Salemer Zisterzienser und das Wasser

(ssg) Flüsse bieten unterschiedlichsten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Zudem sind sie eine wichtige Trinkwasserquelle für Mensch und Tier. Der Internationale Tag der Flüsse würdigt den hohen Stellenwert der Wasserwege. Anlässlich des Aktionstags am Sonntag, 24. September, begeben sich die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg auf die Spurensuche in den Monumenten: Im Kloster und Schloss Salem beherrschten die Zisterziensermönche die Wassertechnik und legten so den Grundstein für ihren wirtschaftlichen Erfolg

Schloss Salem, Schlossgarten mit Prälatur. Foto: kulturer.beFischweiher beim Schloss Salem. Foto: ssg/ov salemSchloss Salem, Schlossgarten mit Prälatur. Foto: kulturer.be

Fischweiher beim Schloss Salem. Foto: ssg/ov salem

Wasserwirtschaft der Mönche
Eines der erfolgreichsten Arbeitsfelder der Zisterzienser war die Wasserwirtschaft, mit der sie Land- und Fischwirtschaft betrieben und die Klostergebäude mit frischem Wasser versorgten. Wasserquellen und Flüsse waren nicht nur lebenswichtig für die Gemeinschaft im Kloster, sondern auch für die umliegende Region. Am Kloster und Schloss Salem lenkten die Zisterziensermönche die Salemer Aach in einen Kanal, der die Abtei mit kühlem Nass versorgte. Wasser war der wichtigste Energieträger und trieb zum Beispiel die Säge- oder Getreidemühlen des Klosters und der umliegenden Dörfer an. Auch die Klostermetzgerei und eine Gießhütte waren an den Kanal angeschlossen. Um Abfälle zu entsorgen und Latrinen zu säubern, nutzte man ebenfalls das Wasser aus dem Kanal.

Ausgefeilte Teichwirtschaft
Das Trinkwasser der Salemer Mönche stammte aus Quellen, die über Wasserleitungen mit dem Kloster verbunden waren. Zur Bewässerung der Nutz- und Ziergärten wurden ebenfalls planvoll Wasserleitungen gebaut – diese bewässern bis heute die Gärten der mächtigen Abtei. Da den Salemer Zisterziensern der Verzehr von Fleisch vierbeiniger Tiere verboten war, hatte die Fischzucht große Bedeutung für die Klostergemeinschaft. Die umliegende hügelige Landschaft mit ihren Tälern eignete sich ideal zur Anlage von Fischteichen, die ebenfalls mit dem Wasser der Aach gespeist wurden. Die Mönche legten zudem unterirdische Fischbehälter, sogenannte Fischkalter, an und hielten darin die Fische für die Küche bereit. Die Weiherlandschaft in der unmittelbaren Umgebung ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. So haben die Salemer Zisterzienser die Landschaftsgestaltung nördlich des Bodensees in vielfältiger Weise beeinflusst und das heutige Aussehen mitgeprägt.

Der Internationale Tag der Flüsse
Seit 2005 wird jedes Jahr am vierten Sonntag im September der Internationale Tag der Flüsse begangen. Rund 70 Staaten nehmen daran teil. Der Aktionstag führt vor Augen, welch wichtige Rolle Flüsse für Mensch und Umwelt einnehmen. Sie sind Lebensraum für unterschiedlichste Pflanzen- und Tierarten und eine wichtige Trinkwasserquelle für Mensch und Tier. Seit Jahrhunderten gelten sie zudem als bedeutende Verkehrswege, über die Waren schnell und kostengünstig transportiert werden konnten.

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