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14.7.23

Kloster und Schloss Salem

Buchvorstellung „Die Zisterzienserabtei Salem in Mittelalter und Neuzeit. Neue Forschungen“

(ssg) Ein neuer Tagungsband mit dem Titel „Die Zisterzienserabtei Salem in Mittelalter und Neuzeit. Neue Forschungen“ stellt Münster und Prälatur von Kloster Salem in Architektur, Raumfassung und Ausstattung umfassend vor. Bei einem Pressetermin am 13. Juli präsentierte Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers die bemerkenswerte Publikation. Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und weitere Beteiligte gaben bei einer anschließenden Podiumsdiskussion Einblicke zur Entstehung des Bandes.

Buchpräsentation in der Bibliothek des Klosters Salem. Foto: Frank Krawczyk, SSGKloster und Schloss Salem, Prälatur. Foto: kulturer.beBuchpräsentation in der Bibliothek des Klosters Salem. Von links nach rechts: Charlott Hannig (wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Kiel), Matthias Baumgartner (Vertriebsleiter Kunstverlag Josef Fink), Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers (Universität Kiel), Dr. Birgit Rückert (Leiterin der Schlossverwaltung Salem), Patricia Alberth (Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und Dr. Christian Katschmanowski (Konservator bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zuständig für die Region Bodensee/Oberschwaben).

Foto: Frank Krawczyk, SSG

Unten: Kloster und Schloss Salem, Prälatur.

Foto: kulturer.be

Umfangreiches Ergebnis einer Fachtagung
Die ehemalige Zisterzienserabtei Salem gehört zu den historisch und kunsthistorisch bedeutendsten Klosteranlagen Deutschlands. Das gotische Münster mit seiner Architektur und seinem Maßwerk ist von europäischem Rang. Das gilt besonders für die frühklassizistische Ausstattung, die heute das Innere prägt und sich harmonisch in den mittelalterlichen Raum einfügt. Architektur, Raumfassung und Ausstattung des Münsters wurden bei der dreitägigen wissenschaftlichen Tagung „Die Zisterzienserabtei Salem in Mittelalter und Neuzeit“ vom 27. bis 29. Juni 2022 thematisiert. Der von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers, Professor für Mittlere und Neue Kunstgeschichte und Direktor am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, herausgegebene interdisziplinär breit angelegte Aufsatzband ist das umfangreiche Ergebnis dieser Tagung. Bei der öffentlichen Buchvorstellung unter Anwesenheit der Presse am Donnerstag, 13. Juli, erläuterte Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: „Zu den zentralen Aufgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten gehören das Bewahren, Öffnen und Vermitteln der landeseigenen Monumente. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Tagung, die nun in diesem Band vorliegen, tragen dazu bei, das kulturelle Erbe des Landes für nachfolgende Generationen zu erhalten und den Besucherinnen und Besuchern zu vermitteln.“

Basis für weitere Forschung und Vermittlungsarbeit
Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers, der selbst zu den Autoren des Tagungsbandes zählt, stellte das 312 Seiten starke Buch vor: „Damit leisten wir gemeinsam einen Beitrag zur Erfassung klösterlicher Kultur in Südwestdeutschland und darüber hinaus.“ Aus der Zusammenarbeit zwischen den Staatlichen Schlössern und Gärten mit der Universität zu Kiel entstanden bereits „Goldbände“ zum Kloster Bebenhausen und zum Kloster Großcomburg. Diese Reihe wurde nun mit dem Tagungsband zu Kloster und Schloss Salem fortgesetzt. „Die Kooperation hat uns erneut vor Augen geführt, wie wichtig das Zusammenwirken von Universitäten und historischen Kultureinrichtungen ist“, weiß Dr. Christian Katschmanowski, Konservator bei den Staatlichen Schlössern und Gärten und zuständig für die Region Bodensee und Oberschwaben“. Die neuen Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für künftige Vermittlungsangebote im Kloster und Schloss Salem und fließen unmittelbar in die Inhalte der Führungen, Sonderaktionen und Ausstellungen ein.

Raum für Fragen udn Antworten
Unter der Moderation von Patricia Alberth folgte nach der Buchvorstellung eine Podiumsdiskussion mit den Beteiligten. Bei der offenen Fragerunde gaben Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers, Dr. Birgit Rückert, Leiterin der Schlossverwaltung Salem, Dr. Christian Katschmanowski und Mathias Baumgartner, Vertriebsleiter beim Kunstverlag Josef Fink Auskunft über die Entstehung des Tagungsbandes. Neben der Produktion wurden auch die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Einbindung der Forschungsergebnisse in die kulturhistorische Vermittlungsarbeit im Kloster und Schloss Salem thematisiert und ausführlich besprochen.

Gebundenes Fachwissen
19 Autorinnen und Autoren wirkten an der Erstellung des Tagungsbandes zusammen. Darin wurden erstmals alle in internationalen Museen verstreuten Reste der mittelalterlichen Altarausstattung erfasst und gewürdigt – darunter auch bisher eher unbekannte Reste der skulpturalen Ausstattung der mittelalterlichen Klausurgebäude. Beiträge zu Äbten an den wichtigsten Schnittstellen der klösterlichen Entwicklung zur Zeit der politischen Positionierung, des Baus des Münstersund im zeitlichen Umfeld der Reformation bilden die Einleitung des Buches. Abgerundet wird das Buch durch Schlaglichter auf die Klosterbibliothek, die archäologischen Befunde der letzten Jahre sowie die liturgischen Quellen. Der gewichtige Band gestattet Leserinnen und Lesern zudem einen Blick in die Typologie der barocken Prälatur und in die Gestaltung der dortigen Abtswohnung. Die neuen Ergebnisse zur Historie und Kunstgeschichte der Klosteranlage geben ein umfassendes und anschauliches Bild des Münsters und seiner Ausstattung vom Mittelalter bis heute. Mit dem Band wurde zum Teil Grundlagenarbeit geleistet, die es ermöglicht, Kloster Salem künftig in einem neuen Licht zu betrachten.

Der Tagungsband kostet 29,95 Euro und ist sowohl im Buchhandel als auch im Museumsshop von Kloster und Schloss Salem erhältlich.

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