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20.11.23

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Reiss-Engelhorn-Museen erhöhen durch Neuzugang die Frauenquote

rem-Fördererkreis ermöglicht Erwerbung für Gemäldesammlung

(rem) Ein Werk der 1843 in Mannheim geborenen Künstlerin Anna Peters bereichert ab sofort die Gemäldesammlung der Reiss-Engelhorn-Museen. Sammlungsleiter Andreas Krock hat das Ölbild mit dem Titel „Waldstillleben mit Maus“ bei einer Auktion in Heidelberg entdeckt und online ersteigert. Ermöglicht wurde der Kauf durch die großzügige Unterstützung des rem-Fördererkreises. Ein Engagement das für dessen Vorstandsvorsitzenden Dr. Hans-Jürgen Buderer selbstverständlich ist.

Anna Peters, Waldstillleben, um 1863 © rem, Foto: Maria SchumannHeißen das Gemälde in Mannheim willkommen: Sammlungsleiter Andreas Krock, rem-Direktor Dr. Christoph Lind und Dr. Hans-Jürgen Buderer, Vorstandsvorsitzender des rem-Förderkreises © rem, Foto: Rebecca Kind Anna Peters, Waldstillleben, um 1863 © rem, Foto: Maria Schumann

Heißen das Gemälde in Mannheim willkommen: Sammlungsleiter Andreas Krock, rem-Direktor Dr. Christoph Lind und Dr. Hans-Jürgen Buderer, Vorstandsvorsitzender des rem-Förderkreises © rem, Foto: Rebecca Kind

Dr. Christoph Lind, rem-Direktor für Kunst- und Kulturgeschichte, freut sich über den Neuzugang: „Das Werk passt perfekt in unsere Sammlung. Außerdem erhöhen wir damit unsere Frauenquote und geben den zu Unrecht oft vernachlässigten Künstlerinnen eine Bühne.“ „Längst überfällig“ ist diese Wertschätzung laut Andreas Krock. Umso schöner, dass sich Anna Peters jetzt in den Reiss-Engelhorn-Museen in die Reihe bedeutender Künstlerfrauen einreiht – wie Anna Dorothea Therbusch und Catharina Treu, die am Kurfürstenhof Erfolge feierten, oder die Stilllebenmalerin Rachel Ruysch.

Auch die Karriere von Anna Peters (1843-1926) ist beeindruckend. Sie stammte aus einer kunstaffinen Familie und lernte bei ihrem Vater, dem holländischen Landschaftsmaler Pieter Francis Peters. Dies war für Frauen der klassische Weg, sich ausbilden zu lassen, da ihnen der Zutritt zu den Kunstakademien verwehrt blieb. Anna Peters steht in der Tradition der niederländischen Blumenmalerei. Das neuerworbene Waldstillleben, das um 1863 entstand, ist ein schönes Beispiel für ihre frühen Werke, die noch stark realistisch geprägt sind.

Das Motiv wirkt nicht arrangiert, sondern gibt ausschnitthaft die Natur wieder. Zu sehen sind herbstlich gefärbte Blätter, Brombeeren, Blüten, ein Fliegenpilz und – fast versteckt – eine kleine Maus. Erst im Laufe ihres Schaffens wurden die Blumenarrangements immer üppiger sowie ihr Stil zunehmend impressionistischer, was große Bewunderung hervorrief. Damit wuchsen ihr Erfolg sowie ihre Bekanntheit. Vielfältige Beziehungen zum Kunsthandel sowie eine geschickte Vermarktung ihrer Bilder ermöglichten es Anna Peters, von ihrer Kunst zu leben – keine Selbstverständlichkeit für eine Künstlerin ihrer Zeit.

Zu bewundern ist das Werk „Waldstillleben mit Maus“ im 3. Obergeschoss im Museum Zeughaus C5. Dort befindet es sich in bester Gesellschaft und wird von weiteren eindrucksvollen Stillleben flankiert.

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