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3.8.2023

Schloss Rastatt

Von Böhmen nach Baden: Öffentlicher Vortrag zum Nepomuk-Kult

(ssg) Die Schlosskirche Rastatt feiert 2023 ihren 300. Geburtstag. Das Gotteshaus ist ein Kleinod, dem sich Markgräfin Sibylla Augusta mit großem Ehrgeiz und Liebe zum Detail widmete – zur reichen Ausstattung zählt auch eine Kapelle für den heiligen Nepomuk. Am Mittwoch, 9. August, um 19.00 Uhr beleuchtet Christian Fäßler vom Stadtarchiv Rastatt den „Nepomuk-Kult im Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Baden-Baden“. Die Teilnahme am Vortrag im Gemeindehaus St. Alexander ist kostenfrei.

Schlosskirche Rastatt. Foto: Günther Bayer / ssgSchlosskirche, Altarraum. Foto: Günther Bayerl / ssgSchlosskirche Rastatt.

Schlosskirche, Altarraum.

Beide Fotos: Günther Bayerl / ssg

Verehrung eines Prager Heiligen in Baden-Baden
Die Schlosskirche zum Heiligen Kreuz ist ein besonderes Zeugnis der Frömmigkeit ihrer Erbauerin. Markgräfin Sibylla Augusta nutzte sie als Hofkirche und Wallfahrtsort – dort liegt die Herrscherin von Baden-Baden auch begraben. Hinter der reichen Ausstattung des Gotteshauses verbergen sich zum Teil außergewöhnliche Geschichten, wie etwa bei der Kapelle des heiligen Nepomuk. Markgräfin Sibylla Augusta, die im böhmischen Schlackenwerth aufwuchs, führte den Kult um Johannes von Nepomuk in ihre neue Heimat ein und verbreitete ihn dort. Christian Fäßler vom Stadtarchiv Rastatt hält am Mittwoch, 9. August, um 19.00 Uhr hierzu einen Vortrag im Gemeindehaus St. Alexander in Rastatt mit dem Titel: „Heiligenverehrung im Geist der Gegenreformation. Der Nepomuk-Kult im Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Baden-Baden.“ Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit der Katholischen Seelsorgeeinheit Rastatt. Der Eintritt ist frei.

Eine Symbolfigur der Gegenreformation
Johannes von Nepomuk war im 14. Jahrhundert Generalvikar des Prager Erzbischofs. Erst Jahrhunderte nach seinem Tod gelangte er in Folge des Dreißigjährigen Kriegs zu großem Ruhm: Der Konflikt begann 1618 zwischen den protestantischen Ständen Böhmens und dem katholischen Kaiser. Doch die Auseinandersetzung entwickelte sich zunehmend zu einem europäischen Konflikt, bei dem die Frage um den „richtigen“ Glauben mehr und mehr zur Seite rückte. Während des Konflikts wurde Johannes von Nepomuk zu einer Symbolfigur: Er sollte die angeblich tief verankerte katholische Tradition Böhmens belegen und die Erinnerung an den tschechischen Reformator Jan Hus tilgen. Bald strahlte der Nepomuk-Kult von Böhmen aus – und erfasste weite Teile des katholischen Europas. Den Höhepunkt bildete 1729 die Heiligsprechung Nepomuks.

Reiches Jubiläumsprogramm mit Gottesdiensten
Zum 300-jährigen Jubiläum widmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg dem barocken Kleinod ein vielfältiges Programm: Führungen und Vorträge laden dazu ein, die Facetten der prunkvollen Kirche kennenzulernen. Ein besonderes Highlight ist der Gottesdienst am Freitag, 25. August, um 18.00 Uhr in der Schlosskirche. An diesem Tag wird des heiligen Josef Calasanz, des Gründers des Piaristenordens, gedacht. Gehalten wird der Gottesdienst von Pfarrer Ralf Dickerhof. Der Eintritt ist frei, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Karten gibt es von Mittwoch, 23. bis Freitag, 25. August zwischen 10.00 und 17.00 Uhr an der Schlosskasse des Residenzschlosses. Das vollständige Programm mit all seinen Highlights finden Interessierte auf der Website der Staatlichen Schlösser und Gärten: www.schloss-rastatt.de/besuchsinformation/veranstaltungen/300-jahre-schlosskirche-rastatt

Heiligenverehrung im Geist der Gegenreformation
Der Nepomuk-Kult im Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Baden-Baden
Mittwoch, 9. August, 19.00 Uhr
Christian Fäßler M. A., Stadtarchiv Karlsruhe
Kostenfrei
Gemeindehaus St. Alexander, Murgstraße 3, 76437 Rastatt

Freitag, 25. Juli, 18.00 Uhr
Gottesdienst
Fest des heiligen Josef Calasanz (Gründer des Piaristenordens)
Zelebrant: Pfarrer Ralf Dickerhof, Kath. Seelsorgeeinheit Rastatt
Preis: Eintritt frei, begrenzte Teilnehmerzahl
Kartenausgabe Mittwoch, 23. bis Freitag, 25. August an der Schlosskasse

Residenzschloss Rastatt
Schlosskirche
Lyzeumstraße 12, 76437 Rastatt

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