7.7.23

Generallandesarchiv Karlsruhe

Vortrag: Zwischen Faszination und Beherrschbarkeit

Sport, Alpinismus und Natur im Nationalsozialismus im Umfeld der Olympiade 1936

(glaka) Im Rahmen seiner Ausstellung Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen lädt das Generallandesarchiv Karlsruhe am 1. August um 18 Uhr zu einem Vortrag über die olympischen Winterspiele 1936 im NS-Deutschland ein. Der Münsteraner Sporthistoriker Prof. Dr. Michael Krüger spricht über die Nähe führender Alpinisten wie dem Karlsruher Geologieprofessor Wilhelm Paulcke zum NS-Regime sowie über das Verhältnis vom sport-olympischem Menschenbild und der NS-Rassenlehre.

Ausgangspunkt des Vortrags ist ein „Selfie“, das Wilhelm Paulcke bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen machen ließ. Es zeigt ihn selbst und im Hintergrund die Ehrentribüne im Eisstadion mit Adolf Hitler als Schirmherr der Olympiade.Ausgangspunkt des Vortrags ist ein „Selfie“, das Wilhelm Paulcke bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen machen ließ (Bild links). Es zeigt ihn selbst und im Hintergrund die Ehrentribüne im Eisstadion mit Adolf Hitler als Schirmherr der Olympiade.

Dieses Foto wirft grundsätzliche Fragen auf, auf die eine Antwort versucht wird: Wie stand der Karlsruher Wissenschaftler, Geologe, Fotograf, Landschaftsmaler und Skipionier Wilhelm Paulcke (1873-1949) zum Nationalsozialismus? Was faszinierte ihn und seine Generation an den Bergen, an ihrer Erforschung und Erkundung einerseits, und was erhoffte er sich vom NS-Regime, das zum Zeitpunkt der Winterolympiade erst drei Jahre an der Macht war? Wie war das Verhältnis des Nationalsozialismus zum Sport und speziell zum Wintersport und den Olympischen Winterspielen? Die Winterolympiade in Garmisch-Partenkirchen war der Auftakt für die Inszenierung der Sommerspiele von Berlin. Schließlich wird es um die Beziehung des Alpinismus und von Alpinisten wie Paulcke u.a. zum NS-Regime gehen. Gab es Gemeinsamkeiten in ihren Auffassungen über Natur und Naturschutz? Gab es Gemeinsamkeiten des sportlich-olympischen Menschenbildes zu dem der NS-Ideologie? Oder überwogen die Unterschiede? Die Diskussion solcher Fragen und möglicher Antworten regt dazu an, sich kritisch mit aktuellen Diskursen über Natur- und Umweltschutz, Tourismus und Alpinismus auseinanderzusetzen.

Dr. Michael Krüger ist Professor für Sportpädagogik und Sportgeschichte und leitet den gleichnamigen Arbeitsbereich am Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster.

Vor dem Vortrag findet – wie donnerstags üblich – um 17 Uhr eine Kuratorenführung durch die Ausstellung statt. Die Präsentation ist bei der KAMUNA am 5. August und noch bis 9. September 2023 im Generallandesarchiv zu sehen.

Nehmen Sie online an dem Vortrag teil: https://meet.goto.com/570137725.

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