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21.11.23

Schloss Heidelberg

Fledermäuse im Winterquartier: Schutzzonen an der berühmten Ruine

(ssg) Schloss Heidelberg ist nicht nur ein überragendes Kulturdenkmal, sondern auch ein ausgewiesenes Biotop. Besonders bekannt ist die Schlossruine als Lebensraum der größten Fledermauskolonie Nordbadens. Jedes Jahr in den kalten Monaten werden viele der jahrhundertealten Mauerspalten zum Winterquartier. Auch in diesem Jahr nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg Rücksicht auf die kleinen Säuger und erklären Teile der Schlossanlage zur Schutzzone.

Zwergfledermaus. Foto: Monika Braun, SSGSchloss Heidelberg, Hirschgraben mit Artillerierondell "Seltenleer" und Nordwall . Foto: kulturer.beZwergfledermaus. Foto: Monika Braun, SSG

Schloss Heidelberg, Hirschgraben mit Artillerierondell "Seltenleer" und Nordwall . Foto: kulturer.be

Erholsamer Winterschlaf
Auf dem Schlossgelände bieten sich für die verschiedenen Fledermausarten unendlich viele Versteckmöglichkeiten und somit ideale Bedingungen für einen erholsamen Winterschlaf. Im Bereich des Hirschgrabens, in den Kasematten und im Pulverturm hängen die Tiere in Mauerfugen und kleinen Deckenlöchern. Bereits in den Sommermonaten „schwärmen“ nachts unzählige Fledermäuse aus der ganzen Umgebung ein, um sich hier zu treffen, zu jagen und den Jungtieren die Winterhangplätze zu zeigen. Damit die sensiblen Flugtiere so wenig wie möglich gestört werden, sind diese Bereiche über die Wintermonate weitgehend für den Publikumsverkehr gesperrt.

Schutzmassnahmen im Monument
Neben der Schutzzone helfen weitere Maßnahmen, um den Lebensraum der unter Artenschutz stehenden Tiere zu schützen: So lässt man beispielsweise viele Mauerspalten unverputzt, denn sie sind wichtige Quartiere für die fliegenden Säuger und auch für Amphibien und Reptilien. Zudem werden Bauarbeiten so geplant, dass zwischen Mitte Oktober und Mitte April Ruhe herrscht. Den Staatlichen Schlössern und Gärten ist die Förderung von Natur- und Artenschutz wichtig. Das spiegelt sich im Führungsprogramm wider: In Schloss Heidelberg werden immer wieder Führungen mit einem Schwerpunkt auf dem Artenschutz angeboten.

Lebensraum Schlossruine
Bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Bedeutung der Heidelberger Schlossanlage als Sommer- und Winterquartier für Fledermäuse bekannt. Rund um die berühmteste Ruine der Welt haben sich vor allem die Zwergfledermaus und das Große Mausohr angesiedelt. Die Zwergfledermaus macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist nur rund fünf Zentimeter groß und passt mit angelegten Flügeln in eine Streichholzschachtel. Das Leichtgewicht unter den einheimischen Fledermäusen wiegt etwa so viel wie zwei Stück Würfelzucker. Das Große Mausohr dagegen ist mit einer Flügelspannweite von 40 Zentimetern die größte heimische Fledermausart. Doch nicht nur im Mauerwerk, sondern auch im Schlossgarten sind Fledermäuse zu finden, zum Beispiel der Abendsegler und die Breitflügelfledermaus, die in Baumhöhlen leben.

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