3.5.23

Generallandesarchiv Karlsruhe

Gezähmte Berge - Ausstellung und Podiumsgespräch

Das Generallandesarchiv Karlsruhe veranstaltet am Donnerstag, den 4. Mai, um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion mit der Karlsruher Bundestagsabgeordneten Zoe Mayer, Bündnis 90/Die Grünen, und Vertreterinnen von Fridays for Future Karlsruhe. Thema des Dialogs werden vor allem die anthropogenen Eingriffe in die alpinen Landschaften sein, die nach menschlichen Bedürfnissen und Vorstellungen gestaltet und nutzbar gemacht wurden und werden, sei es zum Wohnen, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder für Freizeitaktivitäten. Die damit verbundenen Gefahren erscheinen mit Wissen und Technik beherrschbar, aber in welchem Ausmaß sind die Umbauten für Mensch und Natur verkraftbar? Das Podiumsgespräch findet statt im Rahmen der Wanderausstellung Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen, die vom 5. Mai bis 9. September 2023 im Generallandesarchiv Karlsruhe gezeigt wird.

Der Flyer zur Ausstellung zeigt einen Mann mit einer Kiepe auf dem Rücken vor einem Bergsee. © GLA KarlsruheFlyer zur Ausstellung. © GLA Karlsruhe

Die Berggipfel der Alpen ragen in der Mitte Europas bis 4.810 Meter majestätisch, ja scheinbar unantastbar in die Höhe. Doch nicht nur in den Tälern, sondern auch in den höher gelegenen Bergregionen ist der Wandel im Landschaftsbild sichtbar: Der Mensch greift nachhaltig ein - man kann gleichsam vom Versuch einer Zähmung der widerspenstigen ßerglandschaften sprechen.

Die Ausstellung Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen illustriert die anthropogenen Eingriffe, indem sie diese effektvoll dem vorherigen Zustand der alpinen Landschaften gegenüberstellt. Sie präsentiert Aufnahmen aus dem fotografischen Nachlass des Geologen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, Schneeforschers und Skipioniers Wilhelm Paulcke (1873-1949), der zwischen 1890 und 1940 zahlreiche Lichtbilder im Alpenraum gemacht hat, und kontrastiert diese mit aktuellen Aufnahmen des Karlsruher Fotografen Elias Siebert, der seine Fotografien etwa hundert Jahre später exakt vom gleichen Standpunkt aus erneut aufgenommen hat.

Der Vergleich von historischen und aktuellen Fotos verdeutlicht den menschengemachten Klimawandel die Berglandschaft - besonders sichtbar an den Gletschern - in tiefgreifenderWeise. So zeigt sich die Alpwiese aus Paulckes Zeit heute als Teil eines gigantischen Skigebiets, und der Bergsee ist zur Energiegewinnung aufgestaut. Schmelzende Gletscher enthüllen dem Besucher gravierendste Veränderungen der Alpen durch den anthropogenen Klimawandel.

Die Präsentation Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen greift brisante Themen um Naturwahrnehmung, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimawandel auf. Neben den Gletschern der Alpen zählen Siedlungen, Herbergen, Alpwiesen und Skigebiete sowie Berg- und Stauseeseen zu den Motiven. Die Versuche zur Zähmung der wilden Berglandschaften, ihre wachsende Beanspruchung durch den Menschen und die daraus folgenden Veränderungen im Landschaftsbild werden für die Besucherinnen und Besucher erlebbar und laden ein zur Diskussion über die Wahrnehmung und über den Umgang mit der Natur, in der wir leben.
Nach der Präsentation in Karlsruhe wird die Ausstellung auf Wanderschaft in die Alpen gehen und in Südwestdeutschland, Österreich sowie der Schweiz zu sehen sein.

Weitere Begleitveranstaltungen:

Donnerstag, 13. Juli 2023, 18.00 Uhr
Mag. Dipl.-Ing. Doris Hailama, Technische Universität München, Leiterin des Dachstein Museum Austriahütte
Thema: Heldenerzählungen in der Erschließung der Alpen

Dienstag, 01. August 2023, 18.00 Uhr
Prof. Dr. Michael Krüger, Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster Thema: Beziehung von Natursport und Politik im Nationalsozialismus während der Olympischen Spiele 1936.

Führungen
Jour fixe
Jeden Donnerstag, 17.00 Uhr ((ausgenommen 18.05., 08.06. und 06.07.2023)
Kuratorenführung durch die Ausstellung bis einschließlich Juli 2023.

Weitere Führungen werden in der Karlsruher Museumsnacht am 05.08.2023 angeboten und finden nach Vereinbarung statt. Nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Archiv auf.

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