31.3.23

Erkenbert-Museum Frankenthal

„Objekt des Monats“ April: Form für Fettiges

(emf) Als neues „Objekt des Monats“ zieht im April eine Ausbackform für Schmalzgebäck in die Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ein. Zu sehen ist das Stück aus der Sammlung des Erkenbert-Museums zu den Öffnungszeiten der Bücherei (Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 15 Uhr). Am Mittwoch, 5. April, um 16 Uhr stellt das Museumsteam im „Gespräch zum Objekt des Monats“ Wissenswertes zum Objekt vor und lädt Gäste zum Mitreden ein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Voranmeldung nicht erforderlich.

Ausbackform für Schmalzgebäck. Foto: Erkenbert-Museum FrankenthalAusbackform für Schmalzgebäck. Foto: Erkenbert-Museum Frankenthal

Mehr zum Objekt
In siedendem Schmalz ausgebackene kleine Küchlein aus Hefe- oder Brandteig durften ehemals auf keiner winterlichen Kaffeetafel fehlen. Zur Herstellung wird eine spezielle Ausbackform verwendet. Das Kopfteil wird mit Teig benetzt und dann in das heiße Fett getaucht, bis sich das Küchlein von der Form löst und mit einem Schaumlöffel geschöpft werden kann. Der lange Stiel der Ausbackform verhindert Brandverletzungen an den Händen.

Füllungen mit Marmelade oder Crème sind weit verbreitet, aber auch ungefüllt sind die Küchlein eine Köstlichkeit. Nach dem Backen werden sie mit einer Glasur überzogen und gezuckert.In früheren Zeiten wurde Schmalz, ausgelassenes tierisches Fett, anstelle des heute üblilchen Öls verwendet. Beide verbrennen bei den für den Backvogang notwendigen hohen Temperaturen nicht und setzen dadurch keine gesundheitsschädlichen Stoffe frei. Zudem hat Schmalz einen hohen Kaloriengehalt, es galt früher als wärmend, was das Schmalzgebäck besonders in der kalten Jahreszeit attraktiv machte. An Karneval mussten die verderblichen Fleischwaren verbraucht werden, da in katholischen Gegenden in der darauffolgenden 40-tägigen Fastenzeit kein Fleisch verzehrt wurde. Auch das Schmalz fiel unter dieses Gebot. Deshalb wird auch heutzutage noch Schmalzgebäck besonders häufig rund um die Karnevalszeit hergestellt. Da die Schmalzbäckerei früher ein Saisongeschäft war, zählten die Hersteller dieses Backwerks zum fahrenden Volk, sie reisten von Jahrmarkt zu Jahrmarkt und boten ihre Spezialitäten feil.

Auch heute existieren Gerätschaften, die der historischen Ausbackform aus dem Erkenbert-Museum gleichen. Man bezeichnet sie zum Beispiel als Rosenküchleformen.

Mehr zum Projekt

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben. .

Weitere Informationen zum Objekt und seiner Geschichte sind auf der Webseite des Erkenbert-Museums unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum (Menüpunkt „Objekt des Monats“) zu finden.

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