Nachrichten & Notizen aus dem Kulturerbe

22.6.23

Historisches Museum Basel

Ausser Gebrauch – Alltag im Wandel

Noch bis zum 17. September zeigt das Historische Museum Basel in der Barfüsserkirche die Ausstellung «Ausser Gebrauch – Alltag im Wandel». Vom Schreibzeug bis zur Schreibmaschine, von der Sänfte bis zum Laufrad, von Geldstrümpfen, Krinolinen und Aussteuerlisten: Ein breites Spektrum von Alltagsgegenständen führt vergangene Lebensweisen vor Augen.

Die Ausstellung zeigt mit mehr als 300 Objekten den Wandel des Alltagslebens auf. Anhand der Gegenstände aus Haushalt, Mode und Verkehr werden technische und gesellschaftliche Veränderungen während der letzten drei Jahrhunderte erläutert. Gruppiert sind die Objekte zum einen nach Themen wie Hygiene, Mode, Mobilität und Tafelkultur. Neben technischen Veränderungen zeigen sich dabei auch gesellschaftliche und historische Wandlungen. Diese werden in anderen Themenbereichen ausführlich thematisiert: Umgang mit Ressourcen, Leben in Notzeiten, gesellschaftliche und mentalitätsgeschichtliche Veränderungen sowie das achtsamer gewordene Verhältnis zum Tier.

Die Welt ist im ständigen Wandel, und technischer Fortschritt und Digitalisierung beschleunigen den Vorgang auf eine zuvor unbekannte Weise. Die Ausstellung kann nur einen Teil der ausser Gebrauch gekommenen Gerätschaften und Gegenstände vorstellen. Sie konzentriert sich dabei auf Haushalt und privates Leben. Bei der Auswahl ging es darum, eine anregende Mischung zu finden: Sowohl völlig Unbekanntes zu präsentieren wie auch solche Objekte, welche den Besucher:innen noch bekannt sind und vielleicht sogar vereinzelt noch benutzt werden. Ob in einem Haushalt etwas ausser Gebrauch ist, hängt auch von der Altersgruppe sowie der geografischen und sozialen Herkunft der Benutzer:innen ab.
Fast alle Objekte dieser Ausstellung stammen aus den Depotbeständen des Historischen Museums Basel. Zusammen mit der Wiederverwendung der Ausstellungsarchitektur der vorangegangenen Ausstellung «Schöner trinken» entstand so ein ressourcenschonendes Projekt.

Ein reichhaltiges Vermittlungsprogramm begleitet die Ausstellung. Das differenzierte Bildungsangebot für die Schulen (vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe) ist altersgerecht auf die jeweils relevanten Aspekte der Ausstellung abgestimmt. Neben den beliebten Familienführungen werden klassische Führungen und interaktive Rundgänge für Erwachsene durch die Ausstellung angeboten. Stadtspaziergänge laden dazu ein, angelehnt an die Thematik der Ausstellung, die architektonischen Spuren einer vergangenen Lebensweise zu entdecken. Diese Angebote sind auch als private Führungen zu buchen. Drei Mal bringt das «Erzählcafé» mit dem Thema «Geschichten, die das Leben schrieb» Menschen zusammen, die in einem moderierten Gespräch Anekdoten und Erfahrungen austauschen, mit den Ausstellungsobjekten als Ausgangspunkt. Dies findet in Kooperation mit dem «Netzwerk Erzählcafé» statt.

Das partizipative Projekt «Was ist denn das?» lädt die Bevölkerung ein, kuriose Gegenstände aus vergangenen Zeiten digital in der Ausstellung zu zeigen. Am 07.05. und am 10.09.2023 finden in der Barfüsserkirche bei freiem Eintritt die nächsten Bestimmungstage statt. Kuratorinnen und Kuratoren helfen den Besucher:innen die Funktion von mitgebrachten, rätselhaften Alltagsgegenständen und Haushaltsgeräten aus vergangenen Zeiten zu bestimmen. In digitaler Form werden diese Objekte in der Ausstellung und auf der Webseite zu sehen sein.

Zur Ausstellung erscheint im Christoph Merian Verlag eine reich bebilderte Publikation.

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