29.8.12
Radkonzeption des Landkreises Waldshut
Umfangreiches Projekt für Freizeitradler
und Radtouristen fertig gestellt
Bereits im Juli dieses Jahres stellte Landrat Tilman Bollacher
der Öffentlichkeit
das neueste touristische Großprojekt des Landkreises Waldshut
vor. In Anwesenheit des Präsidenten des baden-württembergischen
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung wurden Vertretern
der Gemeinden neben dem neu ausgeschilderten 880 Kilometer langen
Radwegenetz und einer aktualisierten Radwanderkarte weitere Komponenten
der neuen Radkonzeption präsentiert.
An vielen Wegkreuzungen und entlang der Radfernwege sind jetzt
die neuen Radwege-Schilder aus Aluminium mit grün beschrifteten
Fern- und Nahzielen sowie Entfernungsangaben zu sehen, die den
Radlern zuverlässig den Weg weisen. „Für den Kreistag
gab es gute Gründe, mit großem finanziellen Aufwand
ein attraktives Radangebot im Landkreis Waldshut zu schaffen," berichtete
Landrat Bollacher bei der Vorstellung der Radkonzeption. Der Wander-
und Radtourismus habe für den Tourismus in den letzten Jahren
enorm an Bedeutung gewonnen. Auch der Bereich Tourenradverkehr
habe innerhalb kürzester Zeit sichtbar und spürbar stetig
zugenommen. Das sei auch mit den entsprechenden hochwertigen Angeboten,
wie dem Südschwarzwald Radweg, dem Panoramaradweg Schwarzwald
oder der Hochrheinroute und deren offensiver Vermarktung zu begründen.
Im neuen Radwegenetz des Landkreises sind 440 Kilometer als Radrundtouren
integriert und mit jeweils einem eigenen Zeichen beschildert. 15
attraktive Radrundtouren aller Schwierigkeitsgrade geben Anregungen
für die Tourenplanung. Klaus Nieke vom Landratsamt Waldshut
rechnet damit, dass im Zuge des verstärkten E-Bike-Verleihs
das Interesse an beschilderten Radtouren auch im Schwarzwald wächst. "Für
E-Bikefahrer sind die Geländeanstiege nicht mehr problematisch,
und sie können so die wunderbare Landschaft wie beim Radfahren
in den Tallagen genießen", wirbt Nieke für eine
ideelle Unterstützung der Radwegekonzeption auch bei den Gemeinden
und Unterkunftsgebern. Der Tourismusfachmann empfiehlt den Gemeinden
und Vermietern zudem die Erarbeitung individueller E-Bike-Tourenvorschläge
unter Einbeziehung der ausgewiesenen Radrundrouten und der schon
seit längerem erfolgreich bestehenden Radbus-Angebote am Hochrhein.
Aktuell und ganz neu auf dem Markt ist die dazugehörige Radwanderkarte,
die von Hansjörg Schönherr, Präsident des Landesamts
für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg,
als Herausgeber vorgestellt wurde. Die Karte ist ab sofort beim
Landratsamt Waldshut erhältlich und demnächst auch bei
den Tourist-Infos und Kurverwaltungen der Gemeinden. Darin sind
sämtliche Radstrecken ersichtlich, und zu jeder Radrundtour
gibt es einen Steckbrief auf der Kartenrückseite. Im Internet
kann das komplette Radwegenetz und das neue Rundtourenangebot mit
vielen weiteren Informationen unter der Adresse www.radroutenplaner-bw.de
abgerufen werden.
Damit Radfahrer auch unterwegs auf die touristischen Angebote
der Gemeinden aufmerksam werden, hat der Landkreis Waldshut in
Kooperation mit dem Naturpark Südschwarzwald und den Gemeinden
35 touristische Infotafeln entwickelt, die in diesen Tagen hauptsächlich
an den großen Fernradwegen aufgestellt werden. Dieses Pilotprojekt
soll anderen Gemeinden und Landkreisen des Naturparks als Vorlage
dienen.
Der für die Projektrealisierung benötigte Materialeinsatz
war beeindruckend: Etwa 950 neue Schilderpfosten wurden zusätzlich
zu alten, noch brauchbaren Pfosten der früheren Radwege-Beschilderung
aufgestellt. Rund 1250 Pfeil- und Tabellenwegweiser, die auch Hinweise
auf Geländeverhältnisse oder Bahnhöfe geben, wurden
angebracht. Hinzu kommen etwa 2750 Zwischenwegweiser, die nur mit
einem grünen Richtungspfeil gekennzeichnet sind. Wo ein Radweg
abseits eines gelben Ortseingangsschildes in die Gemeinden geführt
wird, informiert ein spezielles Ortseingangsschild die Fahrer.
Abgerundet wurde der Materialeinsatz mit rund 1000 Routenplaketten
für die 15 Radrundtouren sowie für die vier Fernradwege
und zwei Schweizradwege, die teilweise über deutsches Gebiet
führen.
Das vom Kölner Planungsbüro VIA in Kooperation mit dem
Landkreis und den Gemeinden konzipierte Radwegenetz ist in einem
ausführlichen Kataster dokumentiert, das allen Bürgermeisterämtern
und dem Landratsamt vorliegt. Das Radwegenetz wird zukünftig
von einem ehrenamtlichen Helfer im Zweijahresturnus zur Kontrolle
vollständig abgefahren, und fehlende Schilder werden ersetzt.
Die Kosten für die Gesamtkonzeption lagen bei knapp 400.000
Euro. Das Land Baden-Württemberg und der Naturpark Südschwarzwald
haben die Beschilderung und die Infotafeln finanziell gefördert. |