14.12.12
Positive Tourismusentwicklung in Baden-Württemberg
setzt sich im Sommerhalbjahr 2012 fort
Übernachtungszuwachs um 3,6 Prozent in der Hauptsaison (statbw)
Die seit März 2010 anhaltend positive Tendenz des baden-württembergischen
Tourismusgewerbes setzte sich auch im Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober)
2012 fort; lediglich im Juni 2012 gingen die Übernachtungen
wegen der im Vergleich zum Vorjahr früheren Lage der Pfingstfeiertage
geringfügig zurück. Nach Feststellung des Statistischen
Landesamtes begrüßte die heimische Beherbergungsbranche
(Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten oder Stellplätzen) im
Sommerhalbjahr 2012 11,2 Mill. ankommende Gäste, 3,4 Prozent
mehr als im Vorjahr. Die für die Branche letztlich entscheidende Übernachtungszahl
nahm sogar noch etwas stärker um 3,6 Prozent auf 29,2 Mill.
zu. Damit wurden die bisherigen Höchstwerte aus dem Sommerhalbjahr
2011 bei beiden Größen nochmals übertroffen. Zwar
gingen mit gut 23,1 Mill. (+ 3 Prozent) weiterhin vier von fünf Übernachtungen
auf Gäste aus Deutschland zurück. Das erneute Rekordergebnis
verdankt die Branche aber vor allem der anhaltend expansiven Nachfrage
von Auslandsgästen, deren Übernachtungen gegenüber
dem Sommerhalbjahr 2011 um 5,8 Prozent auf erstmals über 6
Mill. zulegten. Allerdings deuten die jüngsten Monatsergebnisse
darauf hin, dass die Dynamik vor dem Hintergrund der schwächeren
konjunkturellen Entwicklung auch im heimischen Tourismusbereich
tendenziell abnimmt.
Die Entwicklung verlief zwar zwischen den verschiedenen Marktsegmenten
nicht ganz einheitlich. Gleichwohl überwogen im Sommerhalbjahr
2012 die positiven Vorzeichen deutlich. So blieben die Übernachtungen
lediglich im Bereich der Erholungs- und Ferienheime geringfügig
um 0,6 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Dagegen
waren Campingplätze mit einem Übernachtungszuwachs um
8,3 Prozent deutlich stärker gefragt als im vorhergehenden
Sommerhalbjahr, und auch die Pensionen (+5,9 Prozent) hoben sich
positiv von der Gesamtentwicklung ab. Bemerkenswert ist zudem die
Entwicklung bei den Vorsorge- und Reha-Kliniken, die nach stetigen
Rückgängen in den Sommerhalbjahren 2009 bis 2011 in diesem
Sommer bei den Übernachtungen um 3,1 Prozent zulegen konnten
und damit nahezu wieder Anschluss an die Gesamtentwicklung fanden.
Dies wirkte sich auch positiv auf die Gemeinden mit einem touristischen
Prädikat aus, in denen diese Einrichtungen bevorzugt beheimatet
sind. Abweichend von der vorherigen Entwicklung erzielten die prädikatisierten
Gemeinden nämlich in diesem Sommer mit 3,6 Prozent das gleiche Übernachtungsplus
wie die nicht prädikatisierten Gemeinden. Davon profitierten
insbesondere die unteren Gemeindegrößenklassen mit bis
zu 10 000 Einwohnern, deren Übernachtungszuwächse in
diesem Sommer durchweg über denen der höheren Größenklassen
lagen. Lokalisieren lassen sich besonders starke Erhöhungen
dabei in den Reisegebieten Mittlerer Schwarzwald (+6,5 Prozent)
und Bodensee (+5,2 Prozent). |