Volker
Keller: Richard Perrey in Mannheim. Reihe: Die Reihe Archivbilder.
96 Seiten , 160 Bilder , 300 g , 16,5 x 23,5 cm, Softcover
Erfurt: Sutton Verlag, 2005
ISBN-10: 3-89702-793-3 ISBN-13: 978-3-89702-793-0
Die
Bauten Richard Perreys in Mannheim kennt jeder: das Herschelbad,
die Alte Feuerwache, das Klinikum, zahlreiche Schulen und
Industriebauten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden.
Bis heute beeindrucken die charakteristischen Gebäude durch
ihre Monumentalität. Ein großer Teil von ihnen steht mittlerweile
unter Denkmalschutz. Der Architekt, der von 1902 bis 1918
das Städtische Hochbauamt leitete, ist dagegen kaum bekannt.
Perrey plante in einer Zeit beispiellosen wirtschaftlichen
Aufschwungs. Dabei orientierte er sich am Geschmack seiner
Zeit, passte ihn aber optimal den Mannheimer Gegebenheiten
an. Mit Rücksicht auf das barocke Stadtbild schuf er zahlreiche
Bauten in barockisierenden Jugendstilformen, alten Gebäuden
fügte er stilvoll angepasste Erweiterungsbauten hinzu.
Auf
über 150 bislang überwiegend unveröffentlichten historischen
Fotografien präsentiert Volker Keller, der vielen Lesern
durch seine Bildbände "Streiflichter durch Alt-Mannheim"
und "Mannheim. Verlorene Schätze" bestens bekannt ist, erstmals
das vielfältige Wirken Perreys in Mannheim. Die meisten
Bilder stammen direkt aus dem Nachlass des Architekten.
Gibt
es ein Highlight, einen Höhepunkt? Beim Durchblättern
des Buches fallen natürlich altbekannte Werke wie die
Hauptfeuerwache oder das Herschelbad auf. Dass aber Perrey
ein ungemein fleißiger und vielseitiger Architekt
war, zeigt sich daran, dass allein 32 Schulgebäude
der schnell wachsenden Großstadt auf seine Pläne
zurückgehen. Darunter wäre natürlich die
Friedrich-List-Schule in C 6 als erste zu nennen. Dass er
ein ungemein vielseitiger Architekt war, zeigt sich daran,
dass er Großprojekte wie das Herschelbad ebenso beherrschte
wie einen Zeitungskiosk, die Humboldtschule ebenso wie das
Kanalpumpwerk in der Nähe der Jungbuschbrücke.
Was
den Band abgerundet hätte, wären systematisierte
Angaben über Erhaltung bzw. restaurierung, wären
Standortangaben, die auch einem zugereisten Ortsfremden
den Zugang zu diesem ungemein wichtigen Architekten des
Mannheimer Jugendstils erleichtern würden. Nicht zuletzt
vermisst man einen Plan, anhand dessen man das eine oder
andere Objekt auch aufsuchen könnte. Und vielleicht
wären heutige Aufnahmen von den erhaltenen Bauten auch
sehr eindrucksvoll.
|