Günther
Debon Fragmente zur Heidelberger Romantik. 240 S. mit 48,
meist farbigen Abb., fester Einband. Ubstadt-Weiher: verlag
regionalkultur, 2006
ISBN-10: 3-89735-452-7 / ISBN-13: 978-3-89735-452-4. EUR
14,90
Die
Heidelberger Romantik ist eine bedeutende Phase der deutschen
Geistesgeschichte. Anlässlich ihrer 200-jährigen Wiederkehr
fügt Günther Debon mit seinen „Fragmenten zur Heidelberger
Romantik“ den etablierten Standardwerken weitere interessante
Aspekte hinzu. Ausgehend von der Frage, was gerade die Stadt
Heidelberg dazu prädestinierte, ein Zentrum der deutschen
Romantik zu werden, bietet das Werk Debons in 19 untereinander
nicht verbundenen, ganz im Sinn der Romantik fragmentarischen
Einzelkapiteln Einblicke in die Entwicklung der Heidelberger
Romantik in ihren verschiedenen Ausformungen in Kunst, Literatur
und Wissenschaft sowie Informationen zu deren wichtigsten
Persönlichkeiten.
Der
Band beginnt, und allein das macht ihn schon lesenswert,
mit einem Aufsatz - dem längsten in der Sequenz von
Fragmenten - über den eigentlich "romantischen"
Charakter von Heidelberg. Dies ist in einer Zeit, in der
Romantik schon durch das Anzünden von zwei Kerzen erreicht
wird, um so wichtiger. Romantisch, so Debon an eigentlich
recht versteckter Stelle, zu den Malereien von William Turner,
sei "durch Überhöhungen, die athmosphärischen
Effekte und die figürliche Einbeziehung einer phantastischen
Vergangenheit" erreicht.
Debon
konzentriert sich in seinem Werk aber nicht nur auf die
Hochphase der Heidelberger Romantik um die Personen Joseph
von Eichendorff, Achim von Arnim und Clemens von Brentano
sowie auf Goethes Verhältnis zu diesen, sondern er schlägt
den Bogen über Nicolaus Lenau bis Victor Scheffel und Wilhelm
Meyer-Förster, dem die Stadt ihr Überleben im Zweiten Weltkrieg
verdankt.
Der
Band enthält einen Anhang mit 48, wo erforderlich farbigen
Abbildungen, Porträts der behandelten Personen sowie
Bilder aus Heidelberg und Umgebung aus der Zeit und der
Perspektive der Romantik. Das rundet das Buch, das einen
stimmungsvollen Eindruck von Romantik in Heidelberg gibt,
vorzüglich ab.
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