Hilger,
Franz: Die Badische Weinstraße. Aquensis- Verlag, Baden-Baden,
3. Auflage 2004. 128 S., ISBN 3-937978-00-3, 9,80 €.
Der
badische „Rebensaft“ ist blumig, vollmundig, harmonisch,
rassig, würzig, elegant, fruchtig und vor allem gehaltvoll.
Seit 1955 kennt man die „Badische Weinstraße“, die die Weinbaugebiete
zwischen Baden-Baden und dem Markgräflerland erschließt.
Die Ortenau ist die jüngste Weinbauregion Badens, die früheste
Urkunde über den dortigen Weinbau stammt freilich „erst“
von 1170. Heute hat die Ortenau eine Rebanbaufläche von
2647 Hektar. Älter ist das Wein anbaugebiet Breisgau mit
einer Ertragsfläche von 1643 Hektar. Fast dreimal größer
ist die Wein-Region Kaiserstuhl-Tuniberg mit so traditionsreichen
Na- men wie Bötzingen, Burkheim und Riegel; 1333 wurde übrigens
der Name „Kaiserstuhl“ erstmals urkundlich erwähnt. Nicht
vergessen ist natürlich das Markgräflerland zwischen Freiburg-St.
Georgen und der Schweizer Grenze; dort haben wir sogar eine
Ersterwähnung aus dem Jahre 670. Und ganz konkret genannt
wird Auggen 752, wo heute 400 Winzer eine 290 Hektar große
Rebfläche ohne chemische Mittel bewirtschaften und einen
hervorragenden Wein verkaufen. Franz Hilger, mit der badischen
Landesgeschichte bestens vertraut, hat hier einen zuverlässigen
Wegbegleiter durch eine „himmlische Landschaft“ (René Schickele)
zwischen Baden-Baden und Weil am Rhein erarbeitet – eben
entlang der „Badischen Weinstraße“. Ein kleiner Abstecher
an den Bodensee z. B. hätte freilich die badische Weinkarte
bereichert. Aber auch in dieser Auswahl findet der Leser
beste Informationen und empfindet fast zwangsläufig herzhafte
Vorfreude auf badische Gaumenlust.
Adolf
Schmid
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