"hessenARCHÄOLOGIE
-
Neue Erkenntnisse aus hessischer Erde"
Ausstellung vom 23. Juli bis 29. August 2004 im Römerkastell
Saalburg
Die Ausstellung "hessenARCHÄOLOGIE - Neue Erkenntnisse aus hessischer
Erde" wird vom 23. Juli bis 29. August 2004 im Römerkastell Saalburg
in Bad Homburg präsentiert. Die reich bebilderte Tafelausstellung
liefert eine Fülle von Informationen zu der Arbeit der Archäologischen
und Paläontologischen Denkmalpflege des Landesamtes für Denkmalpflege
Hessen.
So werden unter anderem die Ausgrabungen der letzten Jahre aus
ganz Hessen dargestellt. Dabei nimmt die Entdeckung der Statue
des Keltenfürsten, der als Kopie zu sehen ist, und der Fürstengräber
am Glauberg in der Wetterau einen großen Raum ein. Auch auf die
Themen "Limes-Weltkulturerbe", "Limeserlebnispfad Hochtaunus"
und die "Keltenstraße" wird eingegangen. Das Saalburgmuseum, Kern
des zukünftigen Archäologischen Landesmuseums, zeigt seinen Weg
zum Archäologischen Park auf.
In dieser Präsentation spiegelt sich wider, was die Hessische
Landesarchäologie ausmacht: die Bündelung aller archäologischen
Kräfte im Land, die eine effektive und auch in der Öffentlichkeit
wahrnehmbare Arbeit ermöglicht.
Die Ausstellung wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Archäologischen Denkmalpflege Hessen und der Saalburg konzipiert
und zum ersten Mal auf dem Archäologietag 2002 am Glauberg gezeigt.
Nach weiteren Stationen, so zum Beispiel in der Hessischen Landesvertretung
in Berlin, in Herborn, Fulda und jetzt auf der Saalburg geht sie
weiter auf Wanderschaft durch die hessischen Lande.
Die Ausstellung ist während der übliche Öffnungszeiten der Saalburg
täglich von 9 bis 18 Uhr zu sehen.
Sensationelle Funde am Glauberg: von
der Archäologischen Denkmalpflege ans Licht gebracht
Mitarbeiter der Archäologischen Denkmalpflege waren es, die in
mehreren Grabungskampagnen die Befunde erschlossen und die Aufsehen
erregenden Funde am Glauberg in der Wetterau mit einem ungeheuren
Aufwand geborgen haben: den "Keltenfürsten vom Glauberg", eine
lebensgroße, ungewöhnlich gut erhaltene Steinplastik eines keltischen
Kriegers und die beiden reich ausgestatteten Fürstengräber. Eine
Kopie der Statue ist auch in der Ausstellung zu sehen.
Die Spezialisten der Werkstätten haben mit der Restaurierung
der Grabbeigaben eine Meisterleistung vollbracht. Ihre Fähigkeiten
und Kenntnisse konnten sie im Jahr 2002 in der erfolgreichen Landesausstellung
in der Frankfurter Schirn Kunsthalle "Das Rätsel der Kelten vom
Glauberg" demonstrativ unter Beweis stellen: in einer ständig
belagerten Schaurestaurierungswerkstatt machten sie die Besucher
mit den Methoden der Restaurierung vertraut. Saalburgdirektor
und Landesarchäologe Prof. Dr. Egon Schallmayer stellt fest, dass
die Archäologische Denkmalpflege mit diesem wie auch mit anderen
Funden der Öffentlichkeit ein Geschenk präsentiert. "Sie trägt
mit ihrer Arbeit dazu bei, Interesse und Begeisterung für die
Vergangenheit zu wecken." Ein solcher Fund beschere Hessen einen
ansehnlichen Platz in der internationalen Keltenforschung und
gebe der Archäologie im Land insgesamt Auftrieb.
Außer Kelten nichts gewesen? Hessen -
ein Land mit reicher Vergangenheit
In der Berichterstattung der letzten Jahre haben die Ausgrabungen
aus der keltischen Epoche großen Raum eingenommen. Neben dem Glauberg
steht auch Bad Nauheim mit seiner ungewöhnlich gut erhaltenen,
industrieartigen Saline im Blickpunkt. Darüber sollte man nicht
vergessen, dass die Vergangenheit des Landes Hessen durch eine
Fülle von Kulturen geprägt wurde. Deshalb wird in der Ausstellung
auch ausführlich über andere Grabungen informiert, die Spuren
der menschlichen Besiedlung seit der Jungsteinzeit vor 7000 Jahren
aus dem Boden geholt haben. Erwähnt seien zum Beispiel die Ausgrabungen
in Bad Nauheim-Niedermörlen, wo man einen zentralen Ort der ersten
Bauern aus der jungsteinzeitlichen bandkeramischen Kultur vorfand.
Außerdem die Entdeckung der ältesten römischen Stadtgründung östlich
des Rheins in Waldgirmes im Lahntal und das Gräberfeld in Büttelborn,
Kreis Groß-Gerau, das zu den größten fränkischen Bestattungsplätzen
in Hessen zählt.
Auch auf die erdgeschichtlichen Denkmäler wird eingegangen. Es
gibt in Hessen eine Reihe hervorragender Fundplätze fossiler Tier-
und Pflanzenreste.
Das Saalburgmuseum - Kern des künftigen
"Archäologischen Landesmuseums"
Ein großes Anliegen der Hessenarchäologie ist es, die Bürger
des Landes und die Besucher von überall her mit der Vergangenheit
vertraut zu machen. Deshalb stellt die Einrichtung eines Archäologischen
Landesmuseums als "Schaufenster" einen Schwerpunkt in den nächsten
Jahren dar. Dieses wird sich auf verschiedene Standorte verteilen.
Bisher besteht als erste Einheit, als "nucleus", das Saalburgmuseum
in Bad Homburg für die Römerzeit. Ein Museum für die Vor- und
Frühgeschichte, insbesondere die keltische Zeit, soll am Glauberg
errichtet werden und auch für die Präsentation von Mittelalter
und Neuzeit gibt es Pläne. Die Erfahrungen, die in den letzten
Jahren bei dem "Pionier" Saalburgmuseum mit der Besucherbetreuung
und dem Erwirtschaften eigener Mittel gemacht worden sind, werden
auch bei der Einrichtung der neuen Standorte genutzt werden.
Das Saalburgmuseum auf dem Weg zum Archäologischen
Park
Wie das Römerkastell Saalburg in einigen Jahren aussehen wird,
hierüber können sich die Besucher der Ausstellung schon einmal
ein Bild machen. Mit Geldern aus dem Kulturinvestitionsprogramm
der Landesregierung wird das Museum zum Archäologischen Park ausgebaut
und damit noch mehr als die zurzeit 160 000 Besucher jährlich
anziehen.