Der
Heckerzug
Kritik am Vorgehen der Gemäßigt-Liberalen
Ein Verdammungsurtheil ergeht über die badischen
Republikaner, weil sie den <gesetzlichen> Weg verlassen
haben. (...) Das Benehmen der deutschen Liberalen in den
Angelegenheiten Badens erscheint dem schweizerischen Menschenverstand
unbegreiflich. Ob eine Republik gegenwärtig in Deutschland
wünschenswerth, ob die Mehrheit dafür oder dagegen
sei, diese Frage lassen wir jetzt unberührt; wir wollen
selbst zugeben, dass die Monarchie mit ihren Hofräthen,
ihren Orden und Ruhegehalten in Deutschland zur Stunde die
einzig mögliche Staatsform sei. Eine andere Frage dagegen
ist die, ob gegen die republikanisch Gesinnten der Weg eingeschlagen
werden sollte, der von den anders gesinnten deutschen Liberalen
betreten wurde. Die Aufregung im Badischen entstand hauptsächlich
wegen des angekündigten Einmarsches der württembergischen
und bayerischen Truppen. War es klug von Seite der liberalen
Badenser, diesen Truppen zu rufen? Wir glauben, es war im
höchsten Grade unklug, wenn nichts schlimmeres dahinter
steckt. (...) Zur Gewalt nahm man die Zuflucht, ehe man
zur Belehrung der einstigen Freunde das Nöthige gethan
habe. Welchen Ausgang auch die Schilderhebung der Republikaner
in Baden haben mag, deren Folgen werden zunächst diejenigen
zu verantworten haben, welche in unserer Zeit, mitten in
den Revolutionsstürmen, die sie selbst heraufbeschwören
halfen, dem Volke gegenüber keine andere Sprache kennen
als die Feuerschlünde.»
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