Der
hiesigen Fürstin Fräulein
Hofdame Christiana von Ilten erzählt vom Alltag bei Hof
Eine neue Sonderführung der Staatlichen Schlösser und Gärten
in Weikersheim
Wir schreiben das Jahr 1759. Nach dem Tod von Graf Carl Ludwig
von Hohenlohe-Weikersheim (1756) und seiner zweiten Gemahlin Fürstin
Elisabeth Friederike Sophie (1758) hat das ehemalige Hoffräulein
der hochseeligen gnädigsten Fürstin nochmals Gelegenheit, Besucher
durch ausgewählte Gemächer des Schlosses Weikersheim zu führen.
Dabei berichtet sie von der Anschaffung kostbarer Silbermöbel
für die Fürstin oder von der Einrichtung ihres Porzellan- und
Spiegelkabinetts. Sie erzählt von alltäglichen Begebenheiten bei
Hof, etwa vom tagelangen Krauthobeln, den kostspieligen Einkäufen
exotischer Gewürze und teurer Stoffe auf den Frankfurter Messen.
Sie hat selbst noch erlebt wie die kostbaren Himmelbetten vom
Hoftapezier ausstaffiert wurden und wie ein Crailsheimer Maler
die vielen Ansichten von bekannten Schlössern auf die Vertäfelungen
im Festsaal des Schlosses malte.
Im Gefolge der Fürstin unternahm Fräulein von Ilten einige weite
Reisen, beispielsweise zur Hochzeit des Weikersheimer Erbgrafen
nach Norddeutschland. Sie erlebte aber auch sein tragisches Ende.
Der Besucher erfährt, was aus der Umgebung in die Hofküche geliefert
wurde: Morcheln aus Ellwangen, Schnecken und Flusskrebse aus Künzelsau
und Kerzen aus Mergentheim.
Fräulein von Ilten kann dank ihres langjährigen Lebens am Weikersheimer
Hof viele bisher unbekannte Geheimnisse lüften und an den interessierten
Besucher weitergeben.
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